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Veröffentlicht am
26.05.2021
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Silvia Bentzinger, CEO Seidensticker: "Klassische Zielgruppendenke gehört der Vergangenheit an"

Veröffentlicht am
26.05.2021

Auch Seidensticker hat die Corona-Krise schwer getroffen. Nur wenige Wochen vor dem ersten Lockdown war Dr. Silvia Bentzinger auf den CEO-Posten der traditionsreichen Hemdenmarke gerückt. Knapp eineinhalb Jahre später spricht die promovierte Juristin nun mit FashionNetwork.com über das New Normal, die Kraft von Kooperationen, die neue progressive Menswear-Linie "Studio Seidensticker" und den Stellenwert der Landesbürgschaft für das Unternehmen. 

Dr. Silvia Bentzinger ist CEO der Kernmarke. - Seidensticker Group


FashionNetwork.com: Frau Dr. Bentzinger, noch im Januar 2020 standen wir während der Berlin Fashion Week alle gemeinsam im Concept Store von Andreas Murkudis und haben die Luxury-Kapsel von Seidensticker bestaunt. Dann kam der Lockdown, Ende 2021 werden wir zwei Jahre Pandemie und Corona-Krise hinter uns haben. Wie kommt Seidensticker durch diese Zeit?

Silvia Bentzinger: Damals hat niemand von uns auch nur annähernd eine Vorstellung davon gehabt, was noch alles auf uns zukommt. Wie alle hofften auch wir auf eine zeitnahe Beendigung der Krise.

FNW: Die Verwerfungen im Modehandel dürften Seidensticker genauso stark getroffen wie die meisten anderen Hersteller? 

SB: Neben dem Online-Handel macht der Absatz über stationäre Geschäfte noch mehr als 70 Prozent unseres Umsatzes aus – es ist daher unser klares Ziel, dass der Handel wiederbelebt wird. Trotz der Umstände blickt die Seidensticker Group optimistisch nach vorn. Eine bereits erteilte NRW-Landesbürgschaft trägt dazu bei, dass die Seidensticker Group zukunftssicher aufgestellt ist.

FNW: Die Krise hat ihren ganz eigenen modischen Einfluss. Auch nach Corona könnte konfektionierte Loungewear in hochwertigen Qualitäten – mit hybridem Profil für drinnen wie draußen ein bestimmender Markttrend sein. Wo sehen Sie da die Chancen für Hemd und Bluse?
 
SB: Uns waren die Auswirkungen, die 'das neue Normal' auf das Kaufverhalten der Menschen hat, von Anfang an bewusst und wir haben uns dieser Entwicklung frühzeitig gestellt. So spiegelt sich der derzeit stattfindende Casualisierungs-Prozess auch in unserer Kollektion wider.

FNW: Gilt das auch für die Womenswear? 

SB: In der Womenswear erfüllen wir weiterhin den hohen Anspruch an Qualität und Modernität und werden gleichzeitig dem Wunsch nach Cozyness gerecht: Wir haben das Blusensortiment noch einmal stark um Kleider und Röcke ergänzt, auch wurden sehr angenehm und locker zu tragende Strick/Wirk-Modelle in die Kollektion integriert. In der Menswear begegnen wir diesem Trend mit einer sehr modernen Strick/Wirk-Kollektion, Jersey- und Casual-Hemden.

Imagemotiv zur kommenden Capsule Collection. - Seidensticker


FNW: Nach dem Start der Kooperation mit Glam-O-Meter und Annette Weber lanciert Seidensticker zum Herbst nun eine Menswear-Linie. Capsule Collections und kompakte Drops liegen im Trend und können auch dem Handel helfen. Ist das auch Ihre Strategie?
 
SB: Durch Kooperationen werden Expertisen gebündelt, Synergien geschaffen – das ist großartig, weil aus etwas Altbewährtem etwas einzigartiges Neues entsteht. Drops dienen dazu, Trends noch schneller aufzugreifen. Bei 'Studio Seidensticker' handelt es sich jedoch um keine Capsule, sondern um eine eigenständige, Menswear-orientierte Kollektion. Labeling, Bildsprache und das gesamte Branding verfolgen einen betont zeitgeistigen, urbanen Ansatz.

FNW: Welches Konzept steckt dahinter?

SB: Die Kollektion wird ab Juli erhältlich sein und besteht aus den vier Bausteinen Shirts, Overshirts, Gender Neutrals sowie Knits und Jerseys. Das Konzept richtet sich an eine weltoffene global vernetzte Community und schlägt die Brücke zwischen Trends, verantwortungsvollem Konsum und dem Know-how eines Hemdenspezialisten.
  
FNW: Welche Teil-Zielgruppen haben Sie im Blick? Immerhin soll der deutsche Mann allein jeweils über ein Dutzend ungetragener Hemden im Schrank hängen haben. 
 
SB
: Klassische Zielgruppendenke gehört der Vergangenheit an. Die Gesellschaft befindet sich in einem fundamentalen Wandel. Durch das massive Vordringen von Digitalisierung und Globalisierung werden Freiräume geschaffen, die auch den Blick auf Mode verändern. Soziale Medien und beschleunigte Kommunikation lösen Grenzen zwischen Business und Privatheit auf und ersetzen konservative Vorstellungen von Stil und Geschmack durch eine neue, global etablierte Ästhetik. Dieser Zeitgeist spiegelt sich in unseren Kollektionen und Drops wider.
 
FNW: Sie sind von der Personal-Chefin auf den CEO-Posten der Marke Seidensticker gerückt. Gerade mit Blick auf die nötige kreative Leistung für Capsule Collections & Co – was ist Ihre HR-Philosophie mit Blick auf den Erfolg einer Modemarke? Gehen Sie gezielt "auf die Jagd" nach potentiellen Kandidaten für Design und Produktmanagement?
 
SB
: Ja, besonders in den Bereichen, die sich in einem rasanten Tempo weiterentwickeln – z.B. im Bereich E-Commerce oder in der Flächensteuerung – schauen wir gezielt nach Personal, welches das Know-How besitzt, um diese Bereiche in einem entsprechenden Zeitrahmen effektiv voranzutreiben.
 
FNW: Wo sehen Sie die Marke Seidensticker 2025?
 
SB: Seit drei Generationen verfolgen wir das Ziel, soziale, ökologische und ökonomische Verantwortung miteinander in Einklang zu bringen. Unser Engagement im Bereich Nachhaltigkeit haben wir in den letzten Jahren erheblich verstärkt. Als logische Folge etablieren wir jetzt eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie für die Marke Seidensticker. Mit 'Together responsible' startet Seidensticker ein eigenes Label für Nachhaltigkeit, was viel weitergeht als alle gängigen Zertifikate.

Die Strategie definiert in sieben Elementen transparente Zielsetzungen entlang unserer Wertschöpfungskette. Es geht u. a. um die nachhaltige Gewinnung von Rohstoffen, die Berücksichtigung von Umwelt- und Sozialaspekten und darum, immer im Austausch mit anderen Anspruchsgruppen zu bleiben, denn gemeinsam kann man mehr erreichen. Auch spielen Themen wie Recycling oder Upcycling von Textilien eine Rolle, Stichwort: 'zweites Leben'.

FNW: Generell stehen aber auch Sortimentsweiterungen und neue Produktgruppen auf der Agenda? 
 
SB
: Wir greifen außerdem immer wieder Trendentwicklungen frühzeitig auf, haben unsere Produktgruppen entsprechend erweitert – so haben wir Blusen und Röcke in der Womensear etabliert, Strick-Wirk-Teile in die Menswear und Womenswear perfekt integriert.
 
FNW: Das könnte auch die Wahrnehmung der Marke in den kommenden Jahren verändern. 

SB: 2025 sollten wir als das wahrgenommen werden, was wir durch das Vorantreiben all dieser Themen in den letzten Jahren konsequent forciert haben: als eine dynamische, trendbewusste und nachhaltige Modemarke sowohl auf dem deutschen als auch auf dem ausländischen Hemden- und Blusenmarkt. Ich bin sehr zuversichtlich, dass dieses Vorhaben realisierbar ist.

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