22.03.2022
Sioux: "Russlandgeschäft wird auf lange Sicht nicht zurückkehren"
22.03.2022
Die deutsche Schuh- und Lederwarenindustrie trifft der Ukraine-Krieg hart. Auch wenn dies nichts im Vergleich zum Leid der Bevölkerung ist. Für viele deutsche Hersteller heißt es: Raus aus Russland, Produktion in der Ukraine so gut es geht am Laufen halten, allein schon aus Solidarität. Sioux-Geschäftsführer Lewin Berner geht dabei von einem vollständigen Kollaps des Russland-Geschäfts aus.
"Wir hatten bei Sioux bis zur Annexion der Krim 2014 über zehn Prozent Russlandanteil, der danach mit den damaligen Sanktionen deutlich rückläufig war. In den letzten Jahren hatte sich unser Russland-Geschäft wieder etwas erholt. Zuletzt lag es um die zwei bis drei Prozent", erklärt Berner gegenüber FashionNetwork.com.
Aktuell gehe er davon aus, dass das Russlandgeschäft kurzfristig komplett kollabiert und auf absehbare Zeit auch nicht zurückkehren werde. "Wie sich die Ukraine-Krise und vor allem die Sanktionen und zu erwartbaren Gegensanktionen auf Konjunktur und Konsum in Deutschland mittelfristig auswirken werden, ist im Moment überhaupt noch nicht absehbar", so Berner weiter.
Dabei sieht es auf den sonstigen Märkten, auf denen Sioux aktiv vertreten ist, gut aus. Im Rückblick auf die Shoes Düsseldorf (6. bis 8. März) zieht das baden-württembergische Unternehmen aktuell eine positive Zwischenbilanz. "Die Messe war für uns sehr wichtig, um unseren Kunden und Kundinnen nach so langer Zeit wieder außerhalb der Showrooms persönlich zu begegnen. Wir haben durch die generell höheren Einkaufsvolumina im Markt viel Rückenwind und gehen von einem Plus im hohen zweistelligen Bereich in dieser Vertriebssaison aus. Damit sind wir außerordentlich zufrieden trotz der aktuell belastenden Situation", zeigt sich Lewin Berner zuversichtlich.
Copyright © 2024 FashionNetwork.com Alle Rechte vorbehalten.