Fabeau
08.06.2015
Start-up fertigt erstmals Kunstseide
Fabeau
08.06.2015
Bolt Threads stellt erstmals Kunstseide her
Spinnenseide ist härter als Stahl und zugleich elastischer als Gummi – ein wahres Supermaterial. Forscher versuchen bereits seit Längerem das Material zu kopieren. Nun will das kalifornische Start-up Bolt Threads die künstliche Spinnenseide in Masse produzieren und eigens dafür ein Verfahren entwickelt, dass das Material in großem Maßstab herstellt. Bolt Threads will mit einem Fermentierungsprozess und speziellen Düsen nun die Lösung gefunden haben, um Spinnenseide in industriellem Maßstab zu fertigen. Schon seit fünf Jahren arbeitet das Start-Up an der Massenfertigung von Spinnenseide. Investitionen von namenhaften Geldgebern in Höhe von 40 Mio. Dollar sind bisher geflossen. Nun der Schritt an die Öffentlichkeit.
Wie wird’s gemacht?
Doch zu viel will CEO Dan Widmaier nicht verraten. Nur so viel: Ein Eckpfeiler ist ein genetisch veränderter Mikroorganismus, dank dem das Material in großer Menge entsteht. Zudem kann Bolt Threads die Seide ähnlich wie in der Spinndrüse einer Spinne wirklich zu langen Fäden formen. Der Mikroorganismus sorgt Widmaier zufolge für einen Fermentierungsprozess, bei dem Spinnenseiden-Proteine in großer Menge entstehen.
Benötigt werden für den Nachbau eine spezielle Hefe, Zucker und Wasser. Der chemische Nachbau allein liefert aber noch nicht alle gewünschten Eigenschaften der Spinnenseide. Daher folgt eine Verarbeitung mittels eines Nassspinnverfahrens ähnlich jenen, mit denen beispielsweise Polymerfäden gefertigt werden. Der Vorgang ahmt dabei im Prinzip den in einer Spinndrüse nach, so Widmaier.
Im kommenden Jahr will das Start-Up erste kommerzielle Spinnenseide-Stoffe auf den Markt bringen. Bolt Threads könnte dabei sowohl als Partner anderer Textilhersteller als auch mit eigenen Produkten auftreten.
Foto: Bolt Threads
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