Fabeau
09.12.2015
Steilmann verdient weniger am Börsengang
Fabeau
09.12.2015
Steilmann liegt zumindest bei Anlegern nicht im Trend: Im ersten Monat nach dem Börsengang musste ein Bank stabilisierend unter die Arme greifen
Bei der nachträglichen Bewertung des Börsengangs der Steilmann SE fällt die Bilanz noch zurückhaltender aus als im November mitgeteilt. Damals hatte das Unternehmen nach dem reduzierten Minimal-IPO einen Bruttoemissionserlös von 8,8 Mio. Euro kommuniziert. Dieser Wert wurde jetzt auf 8,57 Mio. Euro korrigiert. Dabei musste die Oddo Seydler Bank als Stabilisierungsmananager fungieren. Im ersten Monat nach der Erstnotierung (5.11 - 4.12) kaufte die Bank über die Frankfurter Börse knapp 51.000 Aktien zur Stützung des Börsenpreises zurück. Zusätzlich übte sie als Konsortialbank die vom Unternehmen eingeräumte Mehrzuteilungsoption (sog. Greenshoe) in Höhe von 199.135 Aktien aus.
Der Streubesitzanteil der Aktien liegt nun bei 10,91%, teilte das Unternehmen mit. Der Großaktionär Hometextile GmbH, hinter dem die italienische Familie Radici steht, hält 89,09%.
Ursprünglich hatte die Steilmann SE einen Börsengang mit einem Emissionsvolumen zwischen 66 und 97 Mio. Euro avisiert. Im Zuge der zähen Nachfrage wurden die Ambitionen immer weiter reduziert, bis am Ende nur noch das für einen Börsengang notwendige Minimum platziert wurde. Aktuell liegt der Kurs bei rund 3,42 Euro - mehr als 2% unter dem Ausgabepreis. Dabei sind die Ausgangsdaten des Unternehmens gar nicht mal so schlecht: 2014 setzte das vertikal aufgestellte Unternehmen mit Marken wie Steilmann, Apanage, Roadsign knapp 900 Mio. Euro um. Das operative bereinigte EBITDA belief sich auf 53,3 Mio. Euro. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres lag der Umsatz bei 637 Mio. Euro mit einem like-for-like-Wachstum von 2% und einem EBITDA von 9,45 Mio. Euro. Steilmann-Produkte richten sich primär an sog. Best-Ager und werden an über 1.300 Point of Sales in 18 Ländern verkauft.
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