Fabeau
23.10.2015
Strenesse verabschiedet Sanierungsvorstand
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23.10.2015
Strenesse: Sanierungsvorstand Pluta ist gegangen
Die Familie Strehle hatte bereits im September den Versuch unternommen, den Restrukturierungsvorstand (CRO) Michal Pluta aus der Führung zu entlassen. Damals spielte der zuständige Sachwalter Jörg Nerlich aber nicht mit. Was aber soll man in einem Unternehmen tun, wo man unerwünscht ist? Michael Pluta ist nun doch „im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat“ aus dem Vorstand der Strenesse AG ausgeschieden. Nach anderthalb Jahren als Sanierungsvorstand sei der überwiegende Teil der Restrukturierung abgeschlossen, so die offizielle Begründung. Die Führung des Unternehmens liegt jetzt in den Händen des seit 2013 amtierenden Finanzvorstandes Gerhard Geuder.
In der Tat befindet sich Strenesse wieder auf dem Weg der Besserung. Das Unternehmen veröffentlichte zuletzt Zahlen, die darauf hindeuten, dass die Genesung der angeschlagenen Firma voranschreitet. Allerdings ist die Gesundheit des Patienten im aktuell immer rauer werdenden Klima in der Modeindustrie noch lange nicht sicher. Eine kleine Nachfragekrise, ein Handelspartner weniger - und schon könnte das sorgfältig aufgebaute Sanierungskonzept wieder ins Wanken geraten. Einen finanzstarken Investor hat Strenesse bislang nicht gefunden, allerdings befände man sich in fortgeschrittenen Verhandlungen, heißt es in verschiedenen Medienberichten. Die Familie Strehle, die aufgrund der Eigentumsverhältnisse den Aufsichtsrat dominiert, hatte sich zuletzt mit Michael Pluta überworfen, weil der bei der Investorensuche offenbar Interessenten in Betracht gezogen hätte, für die auch eine Zerschlagung eine Option gewesen wäre.
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