Swarovski: Alexis Nasard wird neuer CEO
Zum ersten Mal in seiner 127-jährigen Geschichte sitzt bei Swarovski kein Mitglied der Gründerfamilie mehr in der Geschäftsleitung. Der österreichische Konzern überträgt den Posten des CEO an Alexis Nasard. Er tritt die Nachfolge von Michele Molon an, der das Unternehmen seit Oktober letzten Jahres interimistisch geleitet hatte.
Robert Buchbauer, der CEO des Konzerns, und Finanzchef Mathias Margreiter – beide Mitglieder des Swarovski-Clans – hatten im Oktober ihren Rücktritt bekannt gegeben. Das Unternehmen überraschte mit der Ankündigung, zum ersten Mal nach einem familienfremden Manager zu suchen. Michele Molon führte das Unternehmen neun Monate lang. Er wird nun die neu geschaffene Funktion des kaufmännischen Direktors der Gruppe übernehmen.
Alexis Nasard, Senior Business Consultant bei McKinsey&Compagny, bringt reichlich Erfahrung mit, die er von 1992 bis 2009 als Generaldirektor von Procter&Gamble und von 2016 bis 2021 als CEO von Bata sammelte. Er ist Mitglied des Verwaltungsrats von Salvatore Ferragamo und der Kreativagentur BBH, war von Dezember 2020 bis Juni 2021 CEO von Kantar und Präsident der Heineken-Gruppe für Westeuropa.
"Mit der Ernennung des ersten externen CEO von Swarovski machen wir einen weiteren wichtigen Schritt bei der Etablierung eines nachhaltigen Führungsmodells.", kommentiert Luisa Delgado, Präsidentin des Verwaltungsrates. "Wir freuen uns sehr, dass wir mit Alexis Nasard als neuem CEO eine sehr erfahrene und transformative Führungspersönlichkeit auswählen konnten, die in der Lage ist, Swarovski bei der Bekräftigung seines ikonischen Luxuserbes und bei der Transformation des Unternehmens zu führen."
Alexis Nasard, der am 4. Juli sein Amt antritt, erklärte, dass er die Marke stärken und ihr zu mehr Sichtbarkeit verhelfen wolle. "Swarovski fasziniert mich als Luxusmarke, als kulturelle Ikone mit einem vollständig integrierten Geschäftsmodell und einer einzigartigen Positionierung in der Welt des Schmucks, des Designs, der Mode, der Bühne und der Leinwand", sagte der Manager. "Vom ersten Tag an freue ich mich darauf, mit meinen neuen Kollegen auf der ganzen Welt zusammenzuarbeiten und gemeinsam mit Giovanna Engelbert, der Kreativdirektorin, den Transformationsplan umzusetzen (...)".
Trotz des Enthusiasmus findet dieser Übergang zu einer für den Konzern schwierigen Zeit statt. Auf dem Höhepunkt der durch die Pandemie ausgelösten Krise schloss Swarovski weltweit zahlreiche Geschäfte und strich mehr als 200 Arbeitsplätze in seinem Hauptsitz in Wattens, sowie weitere 1000 Stellen in seinem Werk in Westtirol.
Das 1895 von Daniel Swarovski, dem Erfinder einer elektrisch angetriebenen Maschine zum Schleifen von Kristallglas, gegründete Unternehmen verzeichnete vor der Pandemie einen Umsatz von 2,7 Milliarden Euro. Am 8. März kündigte das Unternehmen als Reaktion auf die Invasion in der Ukraine die Einstellung seiner Geschäftstätigkeit in Russland an.
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