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Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
03.03.2021
Lesedauer
6 Minuten
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Tag 3 der Pariser Modewoche: Hearst debütiert bei Chloé, Patou glänzt, Acne wird avantgardistisch und Thebe Magugu begeistert

Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
03.03.2021

Trotz Lockdown war der Mittwoch ein sehr ereignisreicher multinationaler Tag auf der Pariser Modewoche, mit dem wichtigsten Debüt der Saison, der ersten Kollektion von Gabriela Hearst für das Haus Chloé.


 


 
Hearst kehrte mit ihrer Video-Show an den Geburtsort von Chloé zurück, indem sie ihre Kollektion abends in Saint-Germain, Paris, aufnahm und sie um 1 Uhr nachts online stellte. Kurz zuvor, gut einen Kilometer entfernt auf der Ile de la Cité, einen Block vom Büro des fiktiven französischen Detektivs Maigret entfernt, erhielten leitende Redakteure private Briefings zu den neuesten Ideen von Guillaume Henry bei Patou.
 
Diese Pariser Modewoche, die sechste seit Beginn des Lockdowns – einschließlich Herren-, Couture- und Damenmode – war den Kollektionen für Herbst/Winter 2021 gewidmet und reichte geografisch von Acne, Schwedens berühmtestem Label für Laufstegmode, bis zu Thebe Magugu aus Südafrika.

Die meiste Aufmerksamkeit galt aber definitiv Chloé, dem größten Modehaus innerhalb des Luxuskonzerns Richemont, wo die Wahl von Hearst als Beweis für das erneute Engagement des Konglomerats für seine Modemarken gesehen wird. Nach der Ernennung von Philippe Fortunato im vergangenen Juni zum neuen CEO für seine Modesparte, hat Richemont das Modehaus AZ Factory von Alber Elbaz ins Leben gerufen und mit Pieter Mulier einen Nachfolger für Azzedine Alaïa ernannt.
 
Auf Hearst lastete eine große Erwartungshaltung, vor allem nach einem erstklassigen Show-Video für ihr eigenes gleichnamiges Label, das sie vor 12 Tagen am Ufer des East River in New York inmitten des nordamerikanischen Eissturms zeigte. Da an diesem Wochenende eine weitere Kaltfront über Westeuropa hereinbrechen wird, kam diese Chloé-Kollektion genau zum richtigen Zeitpunkt.
 
Die neuen Chloé-Mädels wurden nachts auf den kopfsteingepflasterten Straßen von Paris aufgenommen. Sie verließen das berühmteste Restaurant am linken Ufer, die Brasserie Lipp, und schlenderten dann an der mittelalterlichen Kirche Saint-Germain vorbei. Eine clevere Anspielung auf Chloé-Gründerin Gaby Aghion, die ihre ersten Kollektionen in Saint-Germain-Cafés vor Freunden und Berühmtheiten zeigte. Von Gaby zu Gabi, sozusagen.
 
Sie marschieren auf Plateaus oder Stiefeln mit Keilabsatz und trugen Fransenponchos mit wattierten Puschelhalsbändern und dazu passende Taschen. Gefolgt von einigen lockigen Damen in großen, auffällig gestreiften, recycelten Kaschmir-Sackkleidern mit entsprechenden ausgefransten Schultertaschen, die aus umweltschonenden Materialien hergestellt wurden.
 
Mehr als die Hälfte der Kollektion bestand aus Mänteln – von Intreccio-Leder-Looks über Shearling-Cape-Mäntel mit Front-Reißverschlüssen bis hin zu ihrem Finale, einem Patchwork-Ledermantel in Form eines Blattes. Hearst hatte auch einige verlockende Taschen im Angebot, beispielsweise Handtaschen mit Schnürung und tolle geflochtene Ledertaschen, in Anlehnung an Archiv-Taschen.
 
Umhüllend und schützend und alles sehr schlüssig, aber vielleicht ein bisschen zu ähnlich zu Hearsts eigener uruguayischer Manhattan-Hipster-Ästhetik ihres eigenen Labels. Es gab sogar lange, ausgestellte Gaucho-Röcke, wie wir sie schon von Gabriela in New York gesehen hatten.
 
Davon abgesehen war es eine starke Kollektion, die den Models ein Gefühl von Ausgeglichenheit und Gelassenheit verlieh, als sie am Restaurant und Fashionista-Treffpunkt La Société vorbeischlenderten. Außerdem ging Hearst viele Risiken ein – vor allem die riesigen Patchwork-Parkas mit einem Mix aus Cordärmeln, auffälligen Stoffen, Megastreifen und gemäldeartigen Motiven – einige kamen mit entsprechenden Rucksäcken.
 
Nach einem gelungenen Debüt verbeugte sich die statuenhafte Hearst selbst in einem gehäkelten Patchwork-Mantel.
 

Patou




 



"Wir haben alle eine très lange und très dunkle Zeit des Lockdowns hinter uns, deshalb wollte ich Freude und etwas Blühendes", erklärte Guillaume Henry, als er seine neueste Kollektion für das Haus Patou vorstellte.
 
Sie wurde in Patous charmantem Hauptsitz am Quai du Marché Neuf in Paris präsentiert und zeigte fantasievolle und extravagante, voluminöse Blusen und Mäntel, bei denen mehrere Kleidungsstücke übereinander geschichtet wurden. Wobei die einzelnen Stücke durchaus auch mit Jeans getragen werden können.
 
Inspiration bot ein Foto von mehreren Patou-Kleidern in knalligen Farben aus dem Jahr 1972, als Michel Goma der Designer des Hauses war. Henry traf den 90-jährigen Modeschöpfer sogar letzte Woche.
 
Um die No-Waste-Politik des Hauses zu unterstreichen, gab es Manschetten aus Faille, die aus recyceltem Polyester oder Popeline hergestellt wurden, während die senfgelben Mäntel mit aufgesetzten Taschen aus recyceltem Kaschmir gefertigt wurden. Jedes Zimmer war einer anderen Farbe gewidmet – rot, gelb, blau und violett – letzteres mit einem tollen Blick auf die Seine.
 
Die floralen Metallohrringe und -ketten rundeten diesen grandiosen Gesamtlook ab, der als raffinierter Eyecatcher perfekt in eine moderne Garderobe passt.

 

Acne




 



Jonny Johansson bekommt nicht genug Respekt. Seit einigen Jahren entwirft er für Acne wegweisende Kollektionen und inszeniert provokante und schlagkräftige Shows. Hätte er diese Schauen für ein renommiertes Haus in Paris oder Mailand inszeniert, hätte er zahlreiche Preise gewonnen. Stattdessen entwirft er für Acne und hat dessen Ruf eindrucksvoll gesteigert, so dass die Marke einen festen Platz im Kalender der Pariser Fashion Week einnimmt. Doch die Anerkennung, die er verdient, bleibt ihm trotzdem oft verwehrt.
 
Ein Beispiel dafür ist diese Herbst/Winter-Kollektion 2021, die als skurriles Downtown-Video der 1980er Jahre in einer Scheinfabrik gedreht wurde; mit jungen Models, die ihren Namen und ihr Land nennen, bevor sie in einer verlassenen Kunstgalerie auftauchen, die die Einladungen mit gebrochenem Blumenmuster nachahmt, die Acne an die Redakteure verschickt hat. Dieses findet sich auch im Eröffnungslook auf einem auffälligen Mantelkleid wieder.
 
Johansson präsentierte einen tollen rosa Filzstrick-Hosenanzug, in den eines der Models wie hineingenäht aussah; oder ein göttlich voluminöses Kleid, das ideale Outfit für eine Galerieeröffnung; oder fantastisch gerüschte, halbdurchsichtige Kaschmir-Schulmädchenkleider.
 
Beifall verdienten auch seine umgeschlagenen knöchellangen Rippenstrickröcke sowie die Wolltops und der exzellente Spionagemantel aus Leder, der aussah, als hätte jemand die Revers mit einer Schere abgeschnitten, und über Ponyfellstiefeln getragen wurde. Eine publikumsfreie Show, die nach einer Standing Ovation schrie.
 
Wer würde sich nicht mit den Mädels in dieser Kollektion verabreden wollen?
 
 

Thebe Magugu




 



Für seine neueste Kollektion präsentierte Thebe ein Video mit dem Titel "Ultimate Midnite Angels", das mit einer Taufe in einem See bei Sonnenuntergang begann und mit einem Quintett von Gangster-Göttinnen fortgesetzt wurde, die über eine Hochebene marschierten. Doch das war nicht alles, denn die Hälfte der Besetzung schwang dabei Macheten.
 
Als nächstes ketteten zwei der Mädels – gekleidet in gepunkteten Kleidern, Zylinderhüten und mit Baseballschlägern ausgestattet – ein verzweifeltes Opfer in einem rosafarbenen Hosenanzug an einen Stuhl und ließen sie mit einer blutigen gebrochenen Nase zurück. Alle sprachen eine lokale Sprache mit englischen Untertiteln. Bevor eine rivalisierende Gang auftauchte – die Midnight Cutters – ein weiteres Quintett in übergroßen orangefarbenen Nylontrenchcoats und Pillendosenhüten. Glauber Rocha im Veld.
 
"Friss Scheiße und stirb, Abschaum...", schreit eine von ihnen, als sich die Midnight Cutters bis auf ein paar körperbetonte Cocktailkleider mit Fransen im 60er-Jahre-Stil ausziehen und in einer örtlichen Wüste eine ordentliche Schlägerei beginnen.
 
Dann gibt es einen plötzlichen Szenenwechsel und zwei weibliche Models in Flecken-Print werfen ihre Waffen weg und beginnen, sich am Ufer eines Flusses leidenschaftlich zu küssen.
 
Bilder von Schamanen, Priesterinnen und Hipster-College-Kids verschmelzen in einem Film, den Magugu als "eine eingängige Geschichte afrikanischer Spiritualität" bezeichnet. Er hatte sogar die Chuzpe, eine kleine Provokation einzubauen – schwarze Nonnen mit weißgeschminkten Gesichtern, angeführt von einer Macheten schwingenden Reverend-Mutter in einem tollen weißen Hosenanzug.
 
Dieser LVMH-Prize-Gewinner hat sicherlich mitunter die kreativsten Ideen in der Modebranche und jemand sollte ihm wirklich ein richtiges Pariser Modehaus, das eines Relaunches bedarf, anvertrauen. Wenn das allerdings bedeutet, dass er keine Zeit mehr hat, um solche wilden Modefilme zu drehen, dann vielleicht doch nicht.

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