22.10.2020
Takko verliert CEO Alexander Mattschull
22.10.2020
Alexander Mattschull verlässt Takko. Der CEO will spätestens Ende des ersten Quartals 2021 in Telgte von Bord gehen. Er hatte erst Anfang vergangenen Jahres den Stab von seinem Vater übernommen und im FNW-Interview 2019 noch detailliert erklärt, wie er den Textil-Discounter fit für die Zukunft machen und vor allem das Geschäft auf dem französischen Markt vortreiben wolle.
Nun sei jedoch der richtige Zeitpunkt gekommen, den Führungsstab weiterzureichen, so Mattschull. "Als starkes Team haben wir es geschafft, Takko als führenden Smart Fashion Discounter mit einem Milliardenumsatz zu formen, und gemeinsam haben wir auch schwere Zeiten – so aktuell die Folgen der beispiellosen Corona-Pandemie – erfolgreich gemeistert. Wir sind als Unternehmen operativ stark aufgestellt, und damit ist für mich der richtige Zeitpunkt gekommen, mich neuen Aufgaben zuzuwenden."
Die Trennung geschehe im bestem Einvernehmen. Matschull führt nicht näher genannte persönliche Gründe an. Bis zu seinem Ausscheiden werde er seine derzeitigen Aufgaben als CEO und Mitglied der Geschäftsführung weiter wahrnehmen, heißt es aus Telgte.
Mehrheitsgesellschafter Apax Partners und Beirat unter Leitung von Karl-Heinz Holland, der heute wiedergewählt wurde, wollen nun einen "strukturierten Suchprozess durchführen", um einen passenden Nachfolger zu finden.
Alexander Mattschull ist seit 2005 in verschiedenen Führungspositionen für Takko tätig. Er hat die Importorganisation in Deutschland sowie die Einkaufsorganisationen in Indien, Bangladesch, Sri Lanka und China aufgebaut und war für wesentliche Unternehmensbereiche wie Strategie, Produktmanagement, HR, sowie Sourcing und Logistik zuständig.
"Wir bedauern Alexanders Ausscheiden aus der Geschäftsführung sehr. Gleichzeitig gilt unser Dank seinem unermüdlichen Einsatz für Takko in den vergangenen Jahren. Alexander hat Takko Fashion über viele Jahre zu internationaler Stärke und insbesondere in den vergangenen Monaten mit großer Weitsicht und persönlichem Einsatz durch die gegenwärtige Krise geführt. Für uns war er immer ein zuverlässiger und sehr engagierter Partner, dem das Wohl des Unternehmens stets das Wichtigste war.", kommentiert Tom Hall von Apax Partners.
Gerüchten zufolge soll das Verhältnis jedoch zuletzt angespannt gewesen sein. Auch soll Takko längst nicht so glimpflich durch den Lockdown im Frühjahr gekommen zu sein und kurz vor der Insolvenz gestanden haben.
Mattschulls Abgang dürfte zudem den Aderlass an Kompetenz auf der Führungsebene beschleunigen: Erst Anfang des Monats hatte CSO Ulli Eickmann sein Ausscheiden zum 31. Oktober bekannt gegeben.
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