Fabeau
22.02.2011
Tarifabschluss in der zweiten Runde
Fabeau
22.02.2011
Am Montag einigten sich die Arbeitergebervertreter mit der IG Metall im hessischen Viernheim in der zweiten Verhandlungsrunde nach 13- bzw. 15-stündiger Verhandlung (die IG Metall waren nach eigenen Angaben wohl kürzer da) auf einen neuen Tarifabschluss.
Der neue Tarifvertrag für die westdeutsche Textil- und Bekleidungsbranche sieht vor, dass die rund 130.000 Beschäftigten eine Entgelterhöhung von 3,6 Prozent ab Oktober 2011 erhalten. Arbeitnehmerseitig machte man aber dahingehend Zugeständnisse, dass es die Möglichkeit gibt, diese Erhöhung aus wirtschaftlichen Gründen für sieben Monate bei Abgabe einer Beschäftigungszusage um bis zu 1,5 Prozent bis einschließlich 30. April 2012 abzusenken. Darüber hinaus wurden für die Monate Mai bis September 2011 Einmalzahlungen in Höhe von je 50 Euro vereinbart, für Azubis gibt es die Hälfte. Auch hier besteht die Möglichkeit, die Zahlungen auszusetzen oder bis zum 30. September zu verschieben, wenn es den Unternehmen wirtschaftlich nicht gut geht. Wirtschaftlich gut aufgestellte Betriebe können die prozentuale Erhöhung um bis zu sieben Monate auf den 1. März 2011 vorziehen und die Einmalzahlung verdoppeln. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt insgesamt 20 Monate bis zum 31. Oktober 2012.
Die Arbeitgeber und vor allem Verhandlungsführer Klaus Huneke, der als stellvertretender Vorsitzender des Arbeitgeberverbundes Wolfgang Brinkmann bei der zweiten Runde vertrat, zeigten sich zufrieden mit dem Ergebnis: „Durch die in den Tarifvertrag eingebauten Stellschrauben, die unseren Unternehmen eine an ihre wirtschaftliche Situation angepasste Flexibilität erlauben, haben wir eine für beide Parteien faire Lösung gefunden.“ Auch die IG wertete die schnelle Einigung als Erfolg: „Das Ergebnis sichert den Beschäftigten in der Branche die faire Beteiligung am wirtschaftlichen Aufschwung und bringt schnelle Planungssicherheit für die Beschäftigen und Unternehmen", so IG Metall-Vorstandsmitglied Helga Schwitzer.
Im Hinblick auf die Forderung der IG Metall, Lösungen für die Bewältigung des demografischen Wandels zu finden, wird eine Koordinierungsgruppe Lösungen zu den Themen Bildung und Qualifizierung, alters- und alternsgerechte Arbeitsbedingungen sowie flexible Übergangsformen in den Ruhestand erarbeiten.
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