Isabel LEONHARDT
11.12.2020
Tchibo will Tierschutz verstärken
Isabel LEONHARDT
11.12.2020
Tchibo möchte den Tierschutz stärker in seiner Unternehmensstrategie verankern. Mit der Veröffentlichung einer ganzheitlichen "Animal Welfare Policy", will das Hamburger Unternehmen einen weiteren Schritt in Richtung einer 100 Prozent nachhaltigen Geschäftstätigkeit machen.
Tierschutz sei für Tchibo seit 2008 fester Bestandteil des Nachhaltigkeitsengagements und "eine wesentliche Säule einer verantwortungsvollen Unternehmensführung". Seither arbeite das Unternehmen daran, Anforderungen an Tierschutzaspekte in Lieferketten und Produktsortimenten zu integrieren.
Mit der Animal Welfare Policy beschreibe Tchibo ab sofort transparent und ganzheitlich alle Unternehmensbereiche, in denen Tierschutz relevant sei, so Tchibo. Außerdem definiere sie strenge Anforderungen und ambitionierte Zielvorstellungen, an denen sich das Unternehmen auch stetig messen will.
"Tiermaterialien machen im Gesamtsortiment bereits heute nicht mal ein Prozent aus. In einem 3-Stufen-Plan sollen diese durch hochwertige Standards auf das Tierwohl überprüfbar oder durch „tierfreie“ pflanzliche oder synthetische Alternativen ersetzbar sein", erklärt Tchibo.
Das Unternehmen habe in der Tierwohl-Politik eine klare Haltung und Standards zu allen relevanten tierischen Materialien im Gesamtsortiment definiert.
Im ersten Schritt wurden Risikomaterialien und Risikogebiete ausgeschlossen, wie Tierfelle, Echtpelz, Angora, Alpaka- und Mohairwolle, die aus dem Sortiment verbannt wurden. In der zweiten Stufe sichert das Unternehmen Materialien und Lieferketten über anerkannte und etablierte Zertifizierungen ab, wie etwa beim Einkauf von Merinowolle, Kaschmir, Leder oder auch Daunen.
Das Ziel sei Stufe 3: Die volle Transparenz über die Lieferkette. Und langfristig immer mehr tierfreie Alternativangebote aus pflanzlichen oder synthetischen Materialien.
"Wir haben unser Sortiment strategisch analysiert und die Policy in Balance mit anderen Anforderungen - wie unserem Umwelt- oder Qualitätsmanagement - aufgesetzt. Klar ist dabei: Sind unsere Anforderungen mittel- bis langfristig nicht umsetzbar, sind wir bereit, deutlich konsequenter in der Sortimentsauswahl zu sein. Daher ist schon heute die Erhöhung des Angebots an veganen Alternativen ein wichtiger Schritt", sagt Nanda Bergstein, Direktorin Unternehmensverantwortung.
Vermehrt biete Tchibo seinen Kundinnen und Kunden bereits vegane Alternativen an, zum Beispiel innerhalb des Heimtextilsortiments.
Ein großes Thema soll zukünftig auch Recycling von tierischen Materialien sein, da es sowohl auf das Tierwohl, als auch auf den Ressourcenschutz einzahle. In diesem Jahr hat Tchibo die ersten recycelten Kaschmirprodukte in den Verkauf gebracht.
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