20.03.2022
Textil+Mode fordert Einigung auf Energie-Entlastungspaket
20.03.2022
Der Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie warnt weiter vor den Folgen steigender Energiekosten und appelliert an Bund und Länder jetzt zügig Unterstützung für in Not geratene Unternehmen auf den Weg zu bringen. "Jeder Tag ohne Einigung bringt die mittelständische Industrie weiter in Bedrängnis. Es gibt immer mehr Unternehmen, die unter der Last der täglich steigenden Energie- und Rohstoffkosten zusammenbrechen", erklärt Hauptgeschäftsführer Uwe Mazura.
Deutschen Textilhersteller seien wichtige Zulieferer in verschiedene Industriebranchen. Dies reicht von der Automobilindustrie bis zur Herstellung von Windrädern. Außerdem produziert die deutsche Textilindustrie neben Stoffen, Garnen, Wäsche und Bekleidung auch Filter für die Reinigung von Luft und Wasser, textile Dichtungen für Industrie- und Heizungsanlagen, Berufs- und Spezialbekleidung oder Agrartextilien für Silo- oder Biogasanlagen.
In Deutschland produziert werden auch Bettwaren, Bettwäsche, Matratzen, Zelte und vielfältige Textilprodukte für den Medizin- und Pflegebereich. Zur Herstellung der textilen Produkte braucht die Branche rund drei Terrawattstunden Gas und etwa zwei Terrawattstunden Strom pro Jahr. Das ist ungefähr so viel, wie eine halbe Million Durchschnittshaushalte in Deutschland pro Jahr für Strom und Heizung verbrauchen.
"Allein unser Produktausschnitt zeigt, wie wichtig die mittelständische Industrie für unsere Lieferketten in Deutschland und Europa ist. Derzeit werden Unternehmen, die durch den Energiepreiswahnsinn und die wirtschaftlichen Folgen des Krieges gegen die Ukraine in schweres Fahrwasser geraten, auf die Möglichkeit von KfW-Krediten hingewiesen. Das zeigt die komplette Fehleinschätzung der Lage", so der HDE-Hauptgeschäftsführer.
Kredite würde den Unternehmen nicht helfen, sondern nur eine schnelle direkte Entlastung durch Überbrückungshilfen und staatliche Garantien. "Durch exorbitant steigende Energie- und Rohstoffkosten sowie wegbrechende Beschaffungs- und Absatzmärkte sind die Corona-geschwächten Unternehmen in ihrer Existenz bedroht. Keine Maschine läuft ohne Energie. Und wo keine Maschinen mehr laufen, heißt es aus und vorbei mit der Fertigung in Deutschland mit unwiederbringlichen Folgen für die Lieferketten in unserem Land", so Mazura.
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