01.02.2021
Textile Trust schließt erste Entwicklungsphase ab
01.02.2021
IBM, Kaya&Kato und Cotonea haben die erste Phase ihre Gemeinschaftsprojekts "Textile Trust" abgeschlossen. Ziel der gemeinsamen Plattform es, Sicherheit und Transparenz in Textillieferketten zu gewährleisten. Das Projekt wird vom Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung unterstützt. Der baden-württembergische Heimtextil- und Oberbekleidungshersteller Cotonea liefert die inhaltliche Expertise.

Die Entwicklung der Demoversion (Minimum Viable Product) mit ausgewählten Grundfunktionen hat ach Wochen gedauert. Jetzt beginne laut der Partner die Phase der Verfeinerung, zu der neben den bisherigen Beteiligten weitere Partner aus der Textilwirtschaft beitragen.
Die finale Version von Textile Trust soll eine Browser-Oberfläche und eine App beinhalten, anhand derer die Beteiligten einer Produktion ihre Daten fälschungssicher übermitteln können.
Ziel sei die Marktreife von Textile Trust Mitte 2022. Interessierte Unternehmen können sich bereits bei Kaya&Kato, IBM oder Cotonea melden.
Das System bezieht laut der Partner alle wichtigen Parameter wie Produktionsstandards und Zertifikate mit ein. Es verhilft so zu einer Transparenz im Materialfluss, vereinfacht Verwaltungsprozesse und Zertifizierungen. Die Blockchain-Anwendung werde es ermöglichen, ohne Zusatzaufwand Informationen auch für Endkunden sichtbar zu machen und für die Kommunikation zu nutzen.
Die Blockchain-Technologie ermöglicht es, die einzelnen Transaktionen innerhalb eines Prozesses als Datenblöcke (blocks) chronologisch in Form einer Kette (chain) aneinander zu hängen und mit entsprechenden Inhalten zu füllen. Im Fall der Textillieferkette speichert die Plattform Textile Trust Informationen über die jeweiligen Produktionsprozessschritte, die sich weder fälschen noch verändern lassen. Berechtigte können dann die Original-Inhalte abrufen.
"Ein Projekt wie Textile Trust muss alle Stufen der textilen Kette einbeziehen. Das Know-How kommt entweder von mehreren Mitwirkenden, die ihre jeweiligen, bereits komplexen Produktionsschritte vertreten und ein gemeinsames Verständnis aufbauen müssen. Eine ambitionierte Aufgabe. Oder die Inhalte liefert einer der wenigen übergreifend arbeitenden Hersteller von Biobaumwolltextilien wie Cotonea, der auch die Schnittstellen kennt", kommentiert Cotonea-Geschäftsführer Roland Stelzer das Projekt.

In der ersten Entwicklungsphase, die einen zweitägigen Workshop und darauffolgend 2-3 Stunden Abstimmung pro Woche umfasste, steuerten Stelzer und sein Team ihr Wissen bei.
"Die Nachfrage nach umweltfreundlichen Produkten, deren Herstellung auf faire Weise und zum Vorteil aller Beteiligten geschieht, steigt. Das macht eine Fälschung von Zertifikaten, Greenwashing oder einfach nur das Weglassen von Fakten immer attraktiver. Es ist unabdingbar, mit wasserdichten Trackingsystemen wie Textile Trust dem Trend entgegenzuwirken"; so Stelzer.
Copyright © 2023 FashionNetwork.com Alle Rechte vorbehalten.