Fabeau
13.06.2013
Textilexporte aus Bangladesch boomen
Fabeau
13.06.2013
Trotz Tragödie: Der Textilexport in Bangladesch boomt
Nach dem Brand ist vor dem Brand: Die Geschäfte in Bangladesch scheinen trotz vergangener Katastrophen im Land zu florieren. Das erklärt zumindest das staatliche Export Promotion Bureau (EPB). Demnach ist der Export gewebter Stoffe aus Bangladesch zwischen Juni 2012 und Mai 2013 auf 9,92 Mrd. US-Dollar gestiegen, während es im gleichen Zeitraum im vergangenen Jahr noch 8,70 Mrd. Dollar waren. Strickware zählt 9,39 Mrd. Dollar, was einem Zuwachs von 9.56% entspricht. Die Progression setzte hier im Oktober ein und hält seit dem kontinuierlich an. Den größten Sektor machen immer noch die bereits fertigen Textilien aus. Die zwei tragischen Großbrände in Bangladesch mit über 1.200 Toten im November 2012 und im April 2013 scheinen auch hier keinen Einfluss genommen zu haben: 19,31 Mrd. Dollar wurden erwirtschaftet.
Trotz der wirtschaftlichen Stagnation in der EU und in den Vereinigten Staaten wuchs der Export insgesamt um 10,7% auf 24,32 Mrd. Dollar in besagtem Zeitraum.
Von offizieller EPB-Seite wird ein Anhalten des Wachstums erwartet, so dass Ende Juni sogar ein Überschreiten der 27 Mrd. Dollar Marke wahrscheinlich ist. Fazlul Hoque, ehemaliger Präsident der Bangladesh Knitwear Manufacturers and Exporters Association (BKMEA) erklärt das Phänomen damit, dass noch vor Mai in Bangladesch geordert wurde. Mögliche Auswirkungen der Tragödie im Rana Plaza werden sich demnach wohl erst später bemerkbar machen. Gerade deshalb solle das offensichtliche Potential des bangladeschischen Marktes genutzt werden. So verlange die jetzige Situation verstärktes Engagement in Sicherheitsfragen und im Schaffen würdiger Arbeitsbedingungen, nicht nur im Bekleidungssektor.
Foto: Niloy via flickr
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