
Dirk Neubauer
10.01.2017
The Limited und die Limits des Handelns

Dirk Neubauer
10.01.2017
Wer Wirtschaftszeitungen ignoriert, für den kam das Aus von The Limited wie ein Blitz aus heiterem Winterhimmel. Doch Bloomberg und andere hatten bereits vor Wochen das Gras über The Limited wachsen hören. Nun entledigen sich die Eigentümer von dem, was bislang als das Herz der Marke galt. Hart und konsequent werden alle Läden geschlossen. Man setze den Wert der Limited Stores auf Null – teilte Eigentümer Sun Capital mit. 2010 hatten die Finanzinvestoren 32 Millionen US-Dollar für 25 Prozent an The Limited gezahlt.

Deutlicher können einem die Leviten von Kapitalgebern kaum gelesen werden. In den USA reicht das Ganze über die Geschäftsbücher einzelner Unternehmen hinaus. Es dräut eine veritable Handelskrise. Denn auch andere Textilhändler haben tiefe Einschnitte angekündigt. The Macy's will tausende Beschäftigte entlassen (FashionNetwork berichtete). Sears schließt ebenfalls einige hundert Läden.
Zusammen mit The Limited und weiteren Insolvenzkandidaten galten die schwächelnden Musketiere bis vor kurzem noch als Frequenzbringer für jede Shopping-Mall. Deren Investoren werden zunehmend nervös. Denn Leerstände und das Wegsterben wichtiger Ankermieter gefährden schon jetzt so manche sicher geglaubte Investition in Stein und Mörtel.
Die Überschrift „This isn't goodbye“ meint, dass die Marke weiterhin auf dem Einkaufszettel möglichst vieler Mode-Freunde stehen soll. Ein Online-Shop werde bleiben, heißt es.
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