Fabeau
14.12.2010
Tödlicher Aufstand in Bangladesch
Fabeau
14.12.2010
Die Unzufriedenheit der Textilarbeiter über nicht eingehaltene Zusagen für Mindestlöhne sorgt in Bangladesch für blutige Unruhen. In der Region um Chittagong, wo der Großteil der Textilindustrie beheimatet ist, kam es zu gewaltsamen Zusammen-stößen mit den staatlichen Sicherheitskräften. Mindestens vier Menschen sollen bei den Straßen-kämpfen ums Leben gekommen sein, hunderte wurden verletzt, das berichtete die pakistanische Zeitung The Daily Star. Die Behörden berichten dagegen von nur einem Toten und 100 Verletzten. Aufgrund der Streiks soll der Betrieb der Textilfabriken im Bezirk zum Erliegen gekommen sein. Auch im Norden und Landesinneren von Bangladesch protestierten tausende Arbeiten. Bei einem Brand einer Textilfabrik in der Nähe der Hauptstadt Dhaka sind am Dienstag weitere 20 Tote und 100 Verletzte gemeldet worden.
Hintergrund der gewaltsamen Auseinandersetzungen sind ausstehende Lohnerhöhungen. Schon im Juli hatten Textilarbeiter für einen höheren Mindestlohn gestreikt. Die bangladesischen Regierung hatte darauf den neuen Mindestlohn angekündigt. Der sah eine Erhöhung von 1.662 auf 3.000 Taka (umgerechnet 34 Euro) pro Monat vor. Allerdings hielten sich nach Aussage vieler Arbeiten die Mehrzahl der Fabriken nicht daran.
Die Textilindustrie gilt als wichtigster Industriezweig von Bangladesch. Rund 3 Millionen Menschen arbeiten in den 4.000 Textilfabriken, die hauptsächlich Waren für den europäischen oder nordamerikanischen Markt herstellen.
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