Tom Tailor verabschiedet sich von der Börse

Von

Isabel LEONHARDT

Veröffentlicht am
29.01.2021

Nachdem Tom Tailor vergangenen Monat die Frankfurter Börse verlassen hatte, zieht sich das Unternehmen jetzt auch vom Hamburger Börsenmarkt zurück. Der Vorstand der Tom Tailor Holding SE hat mit Zustimmung des zuständigen Insolvenzverwalters am 28. Januar "den Widerruf der Zulassung der Aktien der Gesellschaft zum regulierten Markt an der Hanseatischen Wertpapierbörse Hamburg" beantragt. 

Das Unternehmen gehe diesen Schritt, da der Geschäftsbetrieb eingestellt wurde und sich die Gesellschaft in Abwicklung befinde. Sollte dem Antrag stattgegeben werden, wären die Aktien der Gesellschaft nicht mehr in einem regulierten Markt einer Börse zugelassen und die Zulassungsfolgepflichten endeten.
 
Tom Tailor hatte erst im Dezember 2020 die Frankfurter Börse verlassen. Damals ließ das Unternehmen noch verlauten, dass die Modegesellschaft jedoch ihren Platz im regulierten Markt der Hamburger Börse behalten werde.

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"Man will sich auf diesen einen Börsenplatz fokussieren. Das spart Kosten. Durch das Beenden der doppelten Börsenzulassung können Einsparungen vorgenommen werden", so Tom Tailor damals.
 
Nun verabschiedet sich das Unternehmen doch ganz von der Börse. Die Tom Tailor Group war seit März 2010 an der Frankfurter Wertpapierbörse und im regulierten Markt der Hamburger Börse notiert. 2014 erwarb die Fosun International Limited aus China Aktienanteile in Höhe von 23,16 Prozent. Im September 2020 hat Fosun 100 Prozent der Anteile an der Tom Tailor GmbH übernommen.
 
Die Tom Tailor Holding hatte im Juni, aufgrund der Verpflichtungen gegenüber der defizitären Tochter Bonita, ein Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung beantragt und rutschte in die Insolvenz. Die Tom Tailor GmbH war davon nicht betroffen.
 
Während Fosun die Tom Tailor GmbH gekauft hatte, wurde Bonita im November 2020 durch ein Management-Buy-Out von einem Investoren-Team um Geschäftsführer Karsten Oberheide übernommen.