09.12.2014
Topaz rutscht in die Insolvenz
09.12.2014
Das Düsseldorfer Textilhandelsunternehmen Topaz, zu dem auch das DOB-Label Madonna gehört, ist insolvent. Geschäftsführer Jürgen Hoch hat am 1. Dezember das dreimonatige Schutzschirmverfahren beantragt.
Man wolle damit „rechtzeitig und konsequent“ bereits eingeleitete Restrukturierungsmaßnahmen umsetzen und abschließen. Als Sachverwalter hat das Amtsgericht Düsseldorf Rechtsanwalt Frank Kebekus bestellt. Die Geschäftsführung werde durch Mark Boddenberg von der Kanzlei Ringstmeier & Kollegen sowie erfahrene Sanierungs‐ und Branchenkenner unterstützt, heißt es seitens Topaz.
Geschäftsführer Hoch sieht so vor allem die Marke Madonna geschützt, im Einzel- wie Großhandel. 2013 lag der Erlös schon nur noch bei 74 Mio. Euro, nach 88 Mio. 2012 und 105 Mio. Euro 2011. Mit dem Label betreibt Topaz 94 Filialen in Deutschland und beliefert 600 Wholesale-Kunden. Der Geschäftsbetrieb solle laut Hoch nun unvermindert fortgeführt werden. Neben Madonna gehört auch das Streetwear-Label VSCT zu den Düsseldorfern.
Ziel des Schutzschirmverfahrens sei es, so zügig wie möglich mit den Gläubigern einen Vergleich zu finden, den Marken wieder eine eigene Handschrift zu verleihen und den Geschäftsbetrieb „nachhaltig und widerstandsfähig“ fortführen zu können. Im März dieses Jahres hatte die Gesellschafterversammlung bereits beschlossen, das Stammkapital des Unternehmens von 200.000 auf 1,2 Mio. Euro zu erhöhen. Schon 2012 hatte Topaz einen Jahresfehlbetrag von rund acht Mio. Euro offenbart.
Hoch hat in den vergangenen Monaten bereits damit begonnen, die Kollektionen zu modernisieren und zu straffen. Auch ein neues Ladenbaukonzept und die Trennung von unrentablen Stores wurden bereits realisiert.
„Wir haben unsere Gesellschafterstruktur in diesem Jahr neu geordnet, haben damit begonnen, unmittelbar bei Produzenten einzukaufen und unsere Einzelhandels‐ und Großhandelsaktivitäten neu aufzustellen“, erklärt Hoch. Die Kosten für diese Maßnahmen konnten trotz signifikanter Beiträge der Gesellschafter wegen eines zu kalten Sommers und eines zu warmen Herbstes nicht vollständig aus dem Geschäftsbetrieb heraus erwirtschaftet werden. Alle Aktionsfelder seien somit nun auf dem Prüfstand. Ein abgestimmter Sanierungsplan soll im Februar 2015 vorliegen.
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