DPA
23.03.2015
Uhrenhersteller erhöhen wegen Frankenstärke Preise in Eurozone
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23.03.2015
Viele schweizerische Uhrenmarken haben ihre Preise in den Euroländern erhöht, um den starken Franken nach der Aufhebung des Euromindestkurses auszugleichen. Einige haben zusätzlich auch mit einer Preissenkung in der Schweiz reagiert.
In der Eurozone hoben die Uhrenhersteller die Preise im Durchschnitt um fünf bis zehn Prozent an, wie aus einer am Montag veröffentlichten Umfrage der Nachrichtenagentur sda auf der Uhren- und Schmuckmesse Baselworld hervorgeht. Einige Marken senkten parallel die Preise in der Schweiz - Tag Heuer etwa um acht Prozent.
Mit diesen Maßnahmen wollen die Uhrenhersteller die Preise harmonisieren. Die meisten in der Schweiz verkauften Uhren gehen nämlich an Touristen - und diese könnten die Uhren ebenso gut im Ausland kaufen.
Die Marke Hublot, die wie Tag Heuer zum französischen Luxuskonzern LVMH gehört, erhöhte nur die Preise in der Eurozone. "Wir warten ab, auf welchem Level sich der Franken einpendelt", sagte Hublot-Chef Ricardo Guadalupe. Die Preise in der Schweiz zu senken komme momentan nicht in Frage, da alle Kosten in der Schweiz anfielen.
MGI Group, zu der die Marken Movado, Ebel und Concord gehören, hob die Preise in der Eurozone im Schnitt um fünf Prozent an. Corum erhöhte die Preise um sieben Prozent. Man werde zudem die Marge ein Stück weit senken, um den Einzelhändlern zu helfen, die Währungsschwankungen auszugleichen, sagte Corum-Vizepräsident Jacques-Alain Vuille.
Tissot schwimmt gegen den Strom
Die Genfer Marke Raymond Weil erhöhte ihre Preise in Europa ebenfalls und senkte sie in der Schweiz um fünf Prozent. Patek Philippe tat es den Genfern gleich - und senkte zusätzlich die Preise in Hongkong und auf dem amerikanischen Kontinent um sieben Prozent.
Die zur Swatch Group gehörenden Marken verfolgen verschiedene Strategien, um mit der Frankenstärke umzugehen. Breguet, Blancpain und Certina erhöhten ihre Preise in der Eurozone im einstelligen Prozentbereich. In Russland hob Certina wegen der Rubelkrise die Preise sogar zweimal um 25 Prozent an.
Tissot schwimmt da gegen den Strom: Die Marke verändert ihre Preise nicht. Derzeit bestehe dafür kein Bedarf, sagte Tissot-Chef François Thiébaud. Laut seiner Kenntnis sei Tissot die einzige Marke, welche die Preise unangetastet lasse. Tissot sei finanziell gut aufgestellt: "Wir können ein bisschen weniger verdienen und trotzdem gut leben", fügte er an.
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