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Von
DPA
Veröffentlicht am
05.09.2014
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Ukraine: Taschenproduktion im Zeichen des Krieges

Von
DPA
Veröffentlicht am
05.09.2014

Bei Nachrichten aus der Ukraine ist Thomas Picard derzeit besonders hellhörig. Der Unternehmer sorgt sich um seine Mitarbeiterinnen. In der Ukraine fertigen rund 160 Frauen Leder-Handtaschen für den Familienbetrieb aus Hessen.

(Foto: Picard-Lederwaren.de)


Am Firmensitz in Obertshausen bei Offenbach bekommt der Chef telefonisch fast täglich die gleiche Informationen aus der Krisenregion: Business as usual. Doch Picard weiß auch: Die Stimmung in dem Werk, in dem ausschließlich Frauen arbeiten, ist gedrückt. «Es gibt Frauen, deren Männer eingezogen sind. Die Lage ist furchtbar, das kann man sich gar nicht vorstellen», sagt er.

Seinen Mitarbeiterinnen zollt er Respekt, weil sie trotz der extremen persönlichen Belastung gute Arbeit machen: «Vor ihnen habe ich Hochachtung.» Die meisten Frauen arbeiten seit der Eröffnung der Fabrik im Jahr 2010 für den Lederwarenhersteller.

Damals schien das westukrainische Mukatschewo eine friedliche Alternative zu Tunesien zu sein, wo die Umbrüche der Arabellion Picard zu schaffen machten. Persönliche Kontakte gaben den Ausschlag für die Standortwahl. «Ein ehemaliger Praktikant aus der Ukraine hat immer wieder gedrängt, dass wir in seiner Heimat etwas aufbauen», erzählt Thomas Picard. Er verlagerte Teile der tunesischen Produktion und machte zugunsten von Mukatschewo ein Werk in China dicht.

Inzwischen stellen die Mitarbeiterinnen rund 20 Prozent der Gesamtproduktion von Picard Lederwaren her. Verarbeitet wird hauptsächlich Leder von Wasserbüffeln. Das gesamte Material einschließlich der blauen Transportkisten für die hochwertigen, fertigen Handtaschen liefert die Firmenzentrale aus Obertshausen an. Von dort kommen auch Knowhow, Design und personelle Unterstützung.

Selbst in Krisenzeiten schickt Picard Leute in die Ukraine. Aktuell ist der Betriebsleiter aus Hessen zu Besuch, regelmäßig lernen dort Auszubildende aus der «Ideenschmiede und Bastelstube» Obertshausen die industrielle Fertigung kennen. Umgekehrt holt die Firma junge Leute zur Ausbildung in die Zentrale. «Bis jetzt klappt das reibungslos», sagt der Chef des mit weltweit rund 2000 Beschäftigten wohl größten deutschen Taschenherstellers.

Die Auswirkungen des kriegerischen Konflikts spürt die Firma eher auf der wirtschaftlichen Seite. Zum einen belasten die starke Abwertung der Landeswährung und scharfe Devisenvorschriften. Zum anderen fehlt die ansonsten kauffreudige Kundschaft aus Russland. Der Bundesverband der Schuh- und Lederwarenindustrie beziffert den Exportrückgang für Russland und die Ukraine auf rund 31 Prozent. Die Stückzahlen brachen im ersten Halbjahr 2014 ebenfalls um bis zu einem Drittel ein. Geschäftsführer Manfred Junkert spricht von «einem auffälligen Missverhältnis» im Vergleich zum steigenden Gesamtexport der Branche. Sie sieht sich im Vorfeld der am Freitag beginnenden Lederwarenmesse ILM Summer Styles 2015 in Offenbach weiter auf Wachstumskurs.

Thomas Picard hält am Engagement in der Ukraine fest. Dichtmachen? «Auf keinen Fall». Warum nicht? «Die Produktion hat guten Ertrag. Die Umsatzrendite stimmt. Die Menschen sind ehrgeizig, wollen was bewegen», bilanziert der Unternehmer. Falls es eng wird, könnte die Produktion sofort in die eigenen Werke nach Tunesien und Bangladesch verlagert werden - das sei Teil des Krisenmanagements, sagt er. Die ukrainischen Mitarbeiterinnen hätten aber einen Verlust des Arbeitsplatzes nicht verdient.

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