Reuters API
Aline Bonnefoy
25.04.2018
VDMA: Plagiate kosten deutsche Unternehmen EUR 7,3 Milliarden
Reuters API
Aline Bonnefoy
25.04.2018
Produkt- und Markenpiraterie verursachte 2017 in Deutschland Kosten in Höhe von 7,3 Milliarden Euro, bzw. 33.000 Stellen. Am häufigsten kopierten Chinesen, wie eine am Dienstag veröffentlichte Umfrage des deutschen Maschinenbauverbandes VDMA ergab.

Der Diebstahl geistigen Eigentums war eines der Hauptanliegen, das Bundeskanzlerin Angela Merkel vergangenen Monat an einer Telefonkonferenz zu den chinesischen Handelspraktiken mit dem US-Präsidenten Donald Trump und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron erörterte.
Über 70 Prozent der vom VDMA befragten Unternehmen gaben zu Buche, dass sie bereits direkt Opfer von Produkt- oder Markenpiraterie geworden sind, so der Markenverband.
"Neben Umsatzverlust und Verlust von Arbeitsplätzen sind in den betroffenen Unternehmen darüber hinaus monetär schwer zu bewertende Folgen festzustellen, zum Beispiel Imageverlust, Verlust des Marktvorsprungs oder ungerechtfertigte Regressanforderungen", sagte der Leiter des VDMA Competence Center Industrial Security, Steffen Zimmermann, an der Hannover Messe.
Im Vergleich zu den vom VDMA erhobenen Vorjahreswerten hat sich der absolute Unternehmensschaden damit kaum verändert. Doch erklärte der Verband, dass Produktfälscher immer dreister vorgingen, und nicht nur die technischen Einzelheiten eines Produkts kopierten, sondern auch das äußere Erscheinungsbild und die Marke.
Zugenommen habe auch die Anzahl gefälschter Produkte, die über das Internet vertrieben werden.
So stellte der deutsche Schuhkonzern Birkenstock zu Beginn des Jahres seine Lieferungen an Amazon Europa ein, da auf der Plattform gefälschte Birkenstock-Produkte angeboten wurden.
Unangefochtener Spitzen-Plagiator und zugleich größter Abnehmer gefälschter Waren war auch im vergangenen Jahr China, so die Umfrage. An zweiter Stelle folgte die heimische Konkurrenz.
Durchgeführt wurde die Umfrage im März und April 2018 vom Fraunhofer-Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit. Es beteiligten sich knapp 140 KMU aus dem Maschinenbau.
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