Isabel LEONHARDT
31.08.2021
Verdi ruft zum Warnstreik in Berlin und Brandenburg im Einzelhandel auf
Isabel LEONHARDT
31.08.2021
Die Gewerkschaft Ver.di ruft die 141.000 Berliner und 78.000 Brandenburger Einzelhandels-Beschäftigten am Dienstag erneut zu flächendeckenden Streiks auf. Streiken sollen Beschäftigte von Galeria Karstadt Kaufhof, H&M, Ikea, Thalia, Rewe und Kaufland.
"Seit Ende Juni verhandeln wir, und die Unternehmen kommen zwei Monate später mit einem Vorschlag um die Ecke, der Reallohnverzicht für alle Verkäufer:innen bedeutet und nach wie vor die Tarifeinheit der Beschäftigten spalten soll", sagt Verdi-Verhandlungsführerin Conny Weißbach.
Eine zentrale Warnstreikkundgebung soll vor dem Roten Rathaus in Berlin am Vormittag stattfinden.
Beide Seiten waren zuletzt Ende Juli zu Verhandlungen zusammengekommen. Die Arbeitgeber hatten dabei angeboten, Löhne und Gehälter um zwei Prozent zu erhöhen. Bei Händlern, die Pandemie bedingt schließen mussten, sollte das jedoch erst acht Monate später als bei den übrigen gelten.
"Wir müssen da differenzieren, denn es gibt Unternehmen, die extrem von der Pandemie getroffen wurden, wohingegen andere gut aus der Krise gekommen sind", sagte der Geschäftsführer des Handelsverbands Berlin-Brandenburg, Nils Busch-Petersen damals.
Ver.di fordert eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 4,5 Prozent plus 45 Euro pro Monat sowie ein rentenfestes Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde.
Außerdem möchte Ver.di die Tarifverträge des Einzelhandels gemeinsam mit den Arbeitgebern für allgemeinverbindlich erklären lassen, damit sie für alle Beschäftigten der Branche gelten. Die Laufzeit soll 9 Monate betragen.
Die Verhandlungen werden am 16. September fortgesetzt.
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