Fabeau
18.11.2013
Verdi will weiter streiken
Fabeau
18.11.2013
Karstadt könnte die Weihnachtszeit vielleicht ohne Streiks überstehen
Karstadt könnte zu den Gewinnern im diesjährigen Weihnachtsgeschäft gehören. Während sich in den bundesweiten Tarifgesprächen keine Lösung abzeichnet, scheint beim Essener Warenhauskonzern eine Einigung mit Ver.di in greifbare Nähe gerückt zu sein. Die Gewerkschaft, die Betriebsräte und die Geschäftsführung hätten sich in „offenen und konstruktiven Gesprächen intensiv zu den Punkten Standort- und Beschäftigungssicherung sowie Tarifbindung und Tarifpause ausgetauscht", heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Nach ergebnislosen Sitzungen im September und Oktober habe man sich nun auf „wesentliche Bausteine eines gemeinsamen Zukunftssicherungstarifvertrages verständigt", bestätigt die Gewerkschaft. Der beeinhaltet die Rückkehr in die Tarifbindung zurückkehren wird und damit die regionalen Tarifverträge anwenden wird. Über die genauen Rückkehrmodalitäten habe man sich allerdings noch nicht verständigen können.
Aber auch die regionalen Tarifverträge sind nicht ganz unproblematisch, schließlich haben sich beide Seiten in den rund fünf Dutzend regionalen Verhandlungsrunden immer noch nicht einigen können. Die Fronten verhärten sich weiter und nun droht Verdi mit weiteren Warnstreiks im Weihnachtsgeschäft, um den Druck zu erhöhen. Der Bundesverband des deutschen Einzelhandels HDE zeigte sich über die angekündigten Aktionen in der Adventszeit empört. Dem HDE und den Arbeitgebern geht es aber nicht nur um Lohnerhöhungen sondern vor allem eine Modernisierung der Tarifverträge. Verdi hingegen fürchtet, dass man durch Öffnungen der geltenden Tarifregelungen die Position der rund drei Millionen Beschäftigten schwächt und versteift sich zunächst auf die Gehaltsforderungen. Dass die Streiks in der Adventszeit noch abgewendet werden, ist unwahrscheinlich, denn in vielen Tarifbezirken gibt es nicht einmal Termine.
Foto: via flickr/ jphintze
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