Fabeau
25.10.2012
Viel Wirbel um Asos
Fabeau
25.10.2012

Asos: Mit Eigenmarken, Designerlabels und Celebrities innerhalb von zehn Jahren auf die vorderen Ränge des internationalen Fashion-Biz
Dass Amazon am margenstarken Fashion-Biz interessiert ist, lässt sich an einigen Übernahmen und Neugründugnen in dem Bereich ablesen. Amazon-Chef Jeff Bezos hat vor gut zwei Jahren deutlich gemacht, dass er sich in diesem Geschäft unbedingt mitmachen will. Nach der Übernahme des Modehändlers Shopbop in 2006, folgte 2009 die Übernahme des Onlineschuhhändlers Zappos und 2010 der Einstieg bei BuyVIP. Zusätzlich erfolgen Eigengründungen wie Javari.de (international: Endless.com) und myhabit. In letzter Zeit werden die Modeplattformen optisch aufgepimpt, aber der durchschlagene Erfolg ist bisher eher ausgeblieben. Eine Übernahme des britischen Onlinemodehändlers Asos könnte das Geschäft in neue Sphären bringen und Amazon auch im Fashion-Biz zu dem machen, was es momentan bei Büchern ist.
Wie die englische Zeitung The Telegraph berichtet, soll Amazon bereits einen Blick in die Bücher der Britten geworfen haben – und dort stehen glänzende Zahlen: In 2011/12 konnte Asos seinen Umsatz mit angesagten Designerbrands und preiswerten Eigenmarken um 46% auf 495 Mio. Pfund steigern, wobei sich die internationalen Umsätze auf 288 Mio. Pfund verdoppelten. Der Nachsteuergewinn verbesserte sich um 49% auf 30,2 Mio. Pfund – und das, obwohl Asos weltweit kostenlos liefert. Und das Wachstum scheint kein Ende zu nehmen. Jetzt kündigte Asos an, im nächsten Jahr eigene chinesische und russische Webseiten zu launchen und sich damit in den wachstumsstärksten Märkten zu positionieren.
Alles nur ein Gerücht
Asos-CEO Nick Robertson erteilt den Spekulationen um eine Amazon-Übernahme allerdings eine klare Absage: „Ich habe in den letzten drei Jahren weder mit Jeff Bezos oder sonstwem von Amazon gesprochen." Und: Eine Übernahme wäre selbst für Amazon ein kostspieliges Vergnügen: Der Börsenwert liegt momentan bei 2 Mrd. Pfund und der dänische Bestseller-Konzern (Vero Moda, Only, Vila) hat sich bereits frühzeitig 27% der Anteile gesichert und es gilt als ungewiss, dass sie diesen abgeben.
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