
Isabel LEONHARDT
07.02.2023
Walbusch Gruppe verzeichnet Umsatzrückgang von fast 7 %

Isabel LEONHARDT
07.02.2023
Die Walbusch Gruppe mit den Marken Walbusch, Avena, Mey&Edlich sowie LaShoe konnte an ihren Umsatzrekord von 2021 im krisenreichen Jahr 2022 nicht anknüpfen. Die Gruppe verzeichnete mit einem Umsatz von 400 Millionen Euro im vergangenen Geschäftsjahr einen Rückgang von - 6,8 Prozent.

Nach einem Wachstum von +16,2 Prozent auf 429 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2021 erwirtschaftete die Walbusch Gruppe im Jahr 2022 fast 7 Prozent weniger.
Der ursprüngliche Plan sei damit für 2022 verfehlt, das Umsatzniveau liege aber weiterhin mit +15,6 Prozent weiterhin recht deutlich über dem Vor-Krisen-Niveau des Jahres 2019 (346 Mio.€), wie die Gruppe mitteilt.
"Wir sind nach der starken Wachstumsphase von 2018-2021 natürlich enttäuscht, dass wir diese Entwicklung nicht wie geplant fortsetzen konnten. Bis in den Februar hinein war die Welt für uns wirtschaftlich noch in Ordnung. Daher können wir die Krise als Argument für diese unbefriedigende Situation sicherlich nicht ignorieren", kommentiert Hauptgesellschafter Christian Busch das Ergebnis.
Einige Veränderungen werden sich selbst nach einer möglichen Beendigung des Konfliktes nicht auf Vorkrisen-Niveau bewegen – wie beispielsweise die großen Anstiege der Papierpreise, so Christian Busch weiter. Für 2023 sehe die Gruppe noch keinen Rückenwind aus dem Markt und könne nur hoffen, dass man den Tiefpunkt erreicht habe.
Die Hauptgründe für den Umsatzrückgang seien deutlich zu identifizieren, erklärt Marcus Leber, Geschäftsführer Marketing, Einkauf & Vertrieb.
"In erster Linie ist es uns nicht gelungen, zu akzeptablen Konditionen ausreichend Neukunden für unsere Marken zu gewinnen. Ab einem gewissen Punkt haben wir daher auch entsprechende Budgets reduziert. Unsere Stammkundenbasis hat sich dagegen weiterhin als treu und stabil erwiesen. Aber auch hier haben die Kunden natürlich weniger und / oder günstiger eingekauft", sagt Marcus Leber.
Aufgrund der massiven Verwerfungen auf dem Papiermarkt war die Gruppe zudem nicht gewillt, wie sonst üblich durch Zusatzkataloge oder -beilagen das Geschäft zu stabilisieren. Diesen Kurs will Walbusch auch für 2023 fortsetzen: "Wir werden unprofitable Werbebudgets streichen und an anderen Stellen für Wachstumsimpulse sorgen. In Summe planen wir mit keinem Wachstum in 2023."
Frank Reuber, Kaufmännischer Geschäftsführer, erklärt, man steuere das Unternehmen primär nach mittel- und langfristigen Renditezielen.
"Wachstum ist hier natürlich hilfreich aber wir werden kein Wachstum erkaufen – weder in guten noch in schlechten Zeiten. Daher ist unsere Lage weiterhin als stabil zu bezeichnen. Natürlich haben wir in allen Bereichen defensiver geplant, es sind allerdings keine massiven Einschnitte angedacht", so Frank Reuber. Konkret bedeute dies, dass keine Mitarbeiter entlassen werden.
Walbusch wurde 1934 als Versandhandel in Solingen gegründet und betreibt neben dem Katalog-Geschäft über 40 Fachgeschäfte und eigene Online-Shops. Die Gruppe beschäftigt etwa 1.100 Mitarbeitende.
Copyright © 2023 FashionNetwork.com Alle Rechte vorbehalten.