Die weltweite Baumwollproduktion wird in der Saison 2013/2014 um 11 % sinken. Erklären lässt sich dieser Produktionsrückgang auf 23,2 Millionen Tonnen des weißen Rohstoffs gemäß ICAC (International Cotton Advisory Committee) durch den Preissturz, der nach den Anfang 2011 verzeichneten Spitzenwerten eingetreten ist.

Bild: Aamir Qureshi/AFP

Im März 2011 wurde der Rohstoff bei 2,27 Dollar pro Pfund gehandelt, im Vergleich zu nur 42 Cents ein Jahr zuvor. Diese Preisexplosion motivierte natürlich zahlreiche Produzenten, sich für das neue „weiße Gold“ zu interessieren. So konnten die weltweiten Baumwollbestände in der Saison 2011/2012 um 43 % auf 13,3 Millionen Tonnen ausgebaut werden. Für 2012/2013 wurde ein weiterer Anstieg um 9 % auf 14,5 Millionen Tonnen prognostiziert.

Angesichts des Preissturzes dürfte die weltweite Anbaufläche jedoch um 7 % auf 33,6 Millionen Hektar zurückgehen. Somit muss auch für den weltweiten Baumwollhandel mit einem ähnlichen Rückgang gerechnet werden. 2012/2013 dürfte sich die weltweite Baumwollproduktion auf 25,1 Millionen Tonnen belaufen, während der Handel an und für sich um 3 % auf 23,9 Millionen Tonnen ansteigen dürfte.

Somit könnte es sich bei den rückläufigen Produktionszahlen für die Saison 2013/2014 lediglich um eine Rückkehr zu den normalen Marktwerten handeln. Doch der Einsturz der weltweiten Baumwollproduktion könnte schlussendlich auch einen neuen Anstieg des Rohstoffpreises ankündigen, der noch immer nicht zu den Werten vor 2010 zurückgefunden hat. Die Angaben der ICAC könnten somit auch einen neuen Baumwollzyklus ankündigen, der zu einer neuen Preisexplosion führen könnte. Zumal insbesondere der chinesische Protektionismus in der Baumwollbranche, der bereits 2011 zur Verschärfung der Krise beigetragen hatte, die Situation angesichts der explosionsartig steigenden Nachfrage Chinas zu neuen Krisensituationen beitragen könnte.