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Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
15.09.2022
Lesedauer
5 Minuten
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Wenn junge Designer ihre Großmutter zur Muse erheben

Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
15.09.2022

Nie zuvor war die Figur der Großmutter so beliebt wie zu dieser Zeit. Der Erfolg von grauhaarigen Models und die weltweite Anteilnahme am Tod der 96-jährigen Queen Elisabeth II, die als echte Ikone galt, sind nur einige Beispiele dafür. Diese Begeisterung für die ältere Generation wurde besonders deutlich beim Modewettbewerb ITS (International Talent Support), der am 9. und 10. September in Triest stattfand, wo viele der Finalisten ihre "Oma" als Muse auserkoren hatten. Ein Phänomen, das in die entgegengesetzte Richtung einer hypertechnologischen und vernetzten Welt zu weisen scheint.


Ein Look von Petra Fagerström, der von ihrer Fallschirmspringer-Oma zu Zeiten der UdSSR inspiriert wurde - itsweb.org


Die in Triest vorgestellten Kollektionen ließen in der Tat den Willen erkennen, von der Vergangenheit zu lernen, um konkrete und nachhaltige Lösungen zu finden, auch indem man selbst Hand anlegt und vermehrt mit Materialien experimentiert. Zurückführen lässt sich dieser Trend zum Teil auf die Covid-Pandemie. "Mitten in der Pandemie, in den Jahren 2020 und 2021, waren die jungen Designer zu Hause gefangen und mussten sich mit dem behelfen, was sie gerade zur Hand hatten, indem sie die Tischdecke, den Lederbezug des Sofas, den Teppich usw. benutzten. Zwei Jahre später haben sie ihre Gefühle verarbeitet. Sie haben verstanden, was passiert war. Einige haben ihre Großeltern verloren. Andere haben während der Lockdowns bei ihnen gelebt, was ihnen den Wert der älteren Generationen verdeutlichte", stellt Barbara Franchin, Gründerin und Leiterin des ITS, fest.

Rafaela Pestritu (27) beispielsweise beschäftigte sich mit der Identität ihrer Heimat Rumänien, indem sie von den kitschigsten Stereotypen ausgehend ein neues, humorvoll überarbeitetes Image entwarf. "Es ist eine Hymne an meine Großmutter. Um meine Kollektion und meine Modelle zu entwerfen, habe ich mich an ihre unglaublichen Erzählungen über ihre Jugend im Kommunismus erinnert", berichtet die junge Frau mit einer Vorliebe für Upcycling und einer Leidenschaft für handgefertigte Kreationen.

Die Deutsche Tatjana Haupt (26) ließ sich von gleich zwei Mutterfiguren inspirieren: von ihrer Großmutter, einer traditionellen Hausfrau, und von ihrer Mutter, einer Punkerin und Computerpionierin. Sie stellte sie in einer fröhlichen und schlagkräftigen Häkelkollektion gegenüber – eine andere altmodische Technik, die wieder im Kommen ist. Dazu feministische Slogans wie "Girls masturbes too" und witzige Accessoires wie rosafarbene Höschen und mit langen schwarzen Wollhaaren besetzte Pantoffel.

Erinnerungen sind es, die auch Martina Durikovic (27), Gewinnerin des ITS Media Award, anregten. Als sie daran zurückdachte, dass ihre vor fünf Jahren verstorbene Großmutter Elena, an der sie sehr hing, das Stärkewasser aus Kartoffeln zum Gießen von Pflanzen verwendete, beschloss die slowakische Designerin aus Bratislava, die Vorzüge dieser gallertartigen Substanz zu erforschen. Nach vielen Versuchen gelang es ihr, die Kartoffel in eine Art Biokunststoff zu verwandeln, den sie in Fäden zerschnitt, die sie dann zum Häkeln verwenden konnte. Das Ergebnis ist eine völlig neuartige, biologisch abbaubare Kleidung.


Ein Modell von Martina Durikovic - itsweb.org


Die 24-jährige Schwedin Petra Fagerström widmete ihre Kollektion ihrer Großmutter, deren Vergangenheit als sowjetische Fallschirmspringerin sie mittels eines alten Fotos entdeckt hatte. Die Kollektion mit dem Titel "Flying Grandma" besteht aus langen, plissierten Bauernkleidern aus bedrucktem Nylon und Teilen aus Militärüberschüssen, die zu großvolumiger Kleidung umgestaltet wurden.

Der Ansatz der Finnin Hanna-Lotta Hanhela (33) ist ein anderer. Nicht die Stärke, sondern die Zerbrechlichkeit ihrer an Alzheimer erkrankten Großmutter inspirierte sie. Als würde ein Modedesigner nach und nach sein Gedächtnis verlieren, und dekonstruierte, oft unfertige, ausfransende Kleidungsstücke entwerfen, die manchmal nur aus einem Fadengeflecht bestehen, wobei hier und da Haarklammern die fehlenden Nähte ersetzen.

Nicht weniger als fünf der dreizehn Finalisten in der Kategorie "Mode" hatten ihre Kollektionen auf diese bedeutende Frauenfigur ausgerichtet. "Als wir die Einsendungen sahen, war dieses Thema immer wieder präsent und wurde jedes Mal von den Studenten aus allen Schulen und Hintergründen auf wunderbar unterschiedliche Weise umgesetzt. Das war der rote Faden, der in diesem Jahr alle vereinte", betont Barbara Franchin.

"In keinem Fall wurde der Großvater erwähnt. Es wird die Figur der Großmutter hervorgehoben, die sich um alles kümmert und ihnen am nächsten steht. Das Erstaunliche ist, dass sie die Generation ihrer Eltern übersprungen haben. Für diese Jugendlichen sind die Großeltern und nicht die Eltern der Bezugspunkt. Das ist ziemlich aufschlussreich. Diese Generation war möglicherweise nicht in der Lage, als wichtiger Orientierungspunkt für ihre Kinder zu fungieren, die sie zweifellos auch für die heutige Verschwendung und übermäßigen Konsum verantwortlich machen", analysiert sie.

Den gleichen Eindruck hat Orsola de Castro, die Aktivistin und Gründerin von Fashion Revolution. "Die Faszination für die Figur der Großmutter lässt sich sowohl durch das Bedürfnis erklären, uns wichtigen Menschen nach der Pandemie wieder näher kommen zu wollen, als auch durch die Angst vor der Zukunft. Der Klimawandel ist für diese jungen Menschen ein Schreckgespenst. Es besteht der Wunsch, die Familie und durch sie die Tradition und das Land wiederzuentdecken. Jetzt, da ihnen die Zerstörung des Planeten als Tatsache erscheint, sehnen sie sich nach einer Rückkehr in die Zeit vor der Ausbeutung der Natur und der Menschen", meint sie.


Ein wasserlösliches Kleidungsstück, entworfen von Eva Heugenhauser - itsweb.org


"In einer Zeit großer Schwierigkeiten – erst die Covid-Pandemie, dann der Krieg in der Ukraine – und angesichts einer beunruhigenden Zukunft muss sich diese neue Generation von Designern an etwas Starkem, wie der Familie, festhalten. Sie müssen zu ihren Wurzeln zurückfinden, um Kraft zu schöpfen", sagte die Direktorin des Salvatore Ferragamo Museums, Stefania Ricci, die zusammen mit Orsola de Castro in der diesjährigen ITS-Jury saß.

Eine weitere Überraschung war, dass die Teilnehmer des Wettbewerbs auf die Frage, welchen Gegenstand sie retten würden, einstimmig antworteten: ein Buch. "Das hat mich verblüfft, weil ich das überhaupt nicht erwartet hatte. Obwohl alles digital ist, beschließen sie, Bücher zu retten! Das bedeutet, dass es Hoffnung gibt", sagt Barbara Franchin.

Während Bilder, Bildschirme und soziale Netzwerke in der Modewelt allgegenwärtig bleiben, scheint diese aufstrebende Generation von Designern vor allem im realen Leben mit konkreten Anregungen agieren zu wollen, um die Dinge voranzutreiben. Im Mittelpunkt ihres Ansatzes stehen zum Beispiel Textilien, die sie meist selbst aus natürlichen Ressourcen entwickeln. Nicht mehr nach ästhetischen Gesichtspunkten, sondern mit dem Ziel, Abfall zu reduzieren.

In dieser Hinsicht ist die biologisch abbaubare Kollektion aus Stärkewasser von Martina Durikovic beispielhaft. Ebenso aufschlussreich ist die Arbeit der 25-jährigen Österreicherin Eva Heugenhauser, die an einem Konzept für wasserlösliche Kleidung arbeitete und den von der Vogue Italia geförderten ITS Special Mention Award gewann. Nicht zu vergessen ist der Gewinner des Wettbewerbs, Charlie Constantinou (24), der ein dehnbares, gestepptes Nylon entwickelt hat, das sich an alle Größen anpassen lässt.

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