Fabeau
10.05.2013
Wieder Tote bei Fabrikbrand in Bangladesch
Fabeau
10.05.2013
In der ausgebrannten Fabrik in Dhaka fand man acht Tote
In Bangladeschs Textilbranche reiht sich ein Unglück an das andere: Vor zwei Wochen stürzte das Rana Plaza, ein achtstöckiges Gebäude außerhalb der Hauptstadt Dhaka, ein und verschüttete mehrere hundert Menschen in den Trümmern. Es gilt als das schlimmste Fabrikunglück in der Geschichte Bangladeschs. Seit über einer Woche laufen die Aufräumarbeiten an der Unglücksstelle und nach neusten Informationen beläuft sich die Zahl der Toten auf über 900. Die Zahl wird mit Sicherheit weiter steigen, denn es werden nach wie vor Menschen vermisst.
Und während die damit in Verbindung stehenden Unternehmen und die Regierung von Bangladesch noch nach Gründen und Schuldigen für dieses Unglück suchen, brannte in der Dhaka am Mittwochabend ein anderes Fabrikgebäude. Obwohl der Brand bereits nach wenigen Stunden gelöscht wurde und die meisten der 300 Arbeiter ihre Schicht bereits beendet hatten und sich nicht mehr im Gebäude aufhielten, fand die Feuerwehr in den zerstörten Stockwerken acht Tote, darunter den Fabrikbesitzer. Die Brandursache ist noch unklar.
Aufgrund des politische und wirtschaftlichen Drucks, den westliche Politiker und Unternehmen aufgebaut hatten, ließ die Regierung nach eigenen Angaben 18 Fabriken, davon 16 in Dhaka und 2 in Chittagong, aus Sicherheitsgründen schließen. Gleichzeitig willigte die Regierung ein, zukünftig die Standards der Internationalen Arbeitsorganisation ILO einzuhalten. Die Regierung befürchtet, dass sich die europäischen und amerikanischen Auftraggeber aus der Fertigung zurückziehen und die Aufträge in andere Länder wie bspw. Indien vergeben. Die Textilbranche ist mit jährlich über 15 Mrd. Euro der wichtigste Wirtschaftszweig des Landes.
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