Isabel LEONHARDT
25.04.2023
Witt-Gruppe mit sinkendem Jahresumsatz
Isabel LEONHARDT
25.04.2023
Die Witt-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2022/23 einen Umsatz von 1,178 Milliarden Euro erzielt, was einem Minus von 4,3 Prozent zum vorherigen Jahr entspricht. Gemessen an den ungünstigen Rahmenbedingungen und der Marktentwicklung sei das Textilhandelsunternehmen mit dem Ergebnis dennoch zufrieden.
"Nach einem jahrelangen dynamischen Wachstum steigen wir trotz schwieriger Rahmenbedingungen und massiver Veränderungen im Einzelhandel mit einem relativ niedrigen, zu erwartenden Umsatzrückgang von 4,3 Prozent aus dem Geschäftsjahr aus. Damit hat sich die Witt-Gruppe besser entwickelt als der Markt", sagt Patrick Boos, Vorsitzender der Geschäftsführung.
Profitierte die Witt Gruppe in den Jahren 2020 und 2021 noch von den Corona-Lockdowns, sei dieser Umsatzschub 2022 weggefallen. Hinzu kam der Ukraine-Krieg, die Inflation und dadurch enorme Kostensteigerungen bei Papier, Transport, Rohstoffen und Energie, die das Geschäftsmodell der Witt-Gruppe herausforderten.
Das Unternehmen habe sich jedoch frühzeitig mit diesen Kostenbelastungen beschäftigt und in seinen Marketingaktivitäten darauf reagiert, so Boos weiter.
Im Vergleich zu den Corona-Jahren 2020 und 2021 normalisierte sich das Kaufverhalten zudem. Die damals sehr starken Sortimente Wäsche, Heimtextilien und Living kehrten 2022 wieder auf das übliche Niveau zurück.
Das Oberpfälzer Multichannel-Unternehmen sei sehr gut in die Frühjahr/Sommer-Saison des noch jungen Geschäftsjahrs gestartet. Erste Anzeichen für Entlastungen bei Transport-, Rohstoff- und Energiepreisen stimmen ebenfalls zuversichtlich, so die Witt Gruppe.
Auch der Online-Anteil der Unternehmensgruppe wachse weiter und liege mittlerweile bei rund 38 Prozent. Bei der Vertriebsmarke Heine mit den in der Witt-Gruppe jüngsten Kundinnen liege der Online-Anteil bei rund 65 Prozent. Der seit 2019 zur Witt-Gruppe gehörende Karlsruher Fashionhändler muss ebenfalls einen Rückgang des Umsatzes verzeichnen. Dieser lag im abgeschlossenen Geschäftsjahr bei 231 Millionen Euro, was einem Rückgang von rund 6,5 Prozent zum Vorjahr entspricht.
Auch wenn das neue Geschäftsjahr herausfordernd bleibe, sehe sich das Unternehmen über sein Markenportfolio gut aufgestellt.
"Mit der Fokussierung auf unsere vier starken Marken Witt Weiden, Sieh an!, Creation L und Heine, inklusive ihrer internationalen Ableger schärfen wir ihr Profil und beschleunigen die online-orientierte Entwicklung unseres Geschäftsmodells", sagt Patrick Boos.
Wenn auch die Frequenz in den Filialen noch nicht wieder ganz auf Vor-Corona-Niveau zurückgekehrt sei, zeigen höhere Bons, dass Kundinnen und Kunden durchaus Lust auf Mode hätten.
Darüber hinaus ist das Unternehmen in seinen internationalen Märkten aktiv. So verlagert die Gruppe die Logistik für den Markt USA zukünftig nach Mexiko, "um Kundinnen und Kunden eine schnellere Lieferung und besseren Kundenservice zu bieten". Das Lager soll Ende August eröffnet werden.
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