Wolford auf dem Weg der Besserung
Der österreichische Wäschespezialist Wolford hat am Freitag seine lange erwarteten Jahresergebnisse für 2021 vorgelegt. Die Zahlen zeigen, dass das Unternehmen sich erholt und auf dem richtigen Weg ist, auch wenn es noch immer Verluste schreibt.
Das Unternehmen verzeichnete einen Umsatzanstieg von 14 % auf 108,945 Millionen Euro, ein EBITDA von 8,5 Millionen Euro nach einem Verlust von 8 Millionen Euro im Vorjahr und eine EBITDA-Marge von 7,8 %. Bereinigt um die Immobilienverkäufe war dies das beste EBITDA-Ergebnis seit 10 Jahren.
Auf EBIT-Basis ergab sich jedoch ein Verlust von 5,263 Millionen Euro, und die EBIT-Marge lag bei minus 4,8 %. Der Nettoverlust betrug 12,332 Millionen Euro.
Das Unternehmen sprach von einer "widerstandsfähigen und ermutigenden Leistung mit einem signifikanten Turnaround beim EBITDA" und sagte, dass es trotz "der herausfordernden Marktbedingungen im Jahr 2021 einen klaren Weg zu nachhaltigem Wachstum gezeigt hat".
Der Umsatz wuchs über alle Kanäle und Regionen hinweg "als Ergebnis der globalen Expansion und der verbesserten Markenstrategien". Dazu gehörte ein "erhebliches Umsatzwachstum in den USA und in China", das die Auswirkungen der Lockdowns in Europa teilweise kompensieren konnte.
Tatsächlich stiegen die Umsätze in China um 79 % und in den USA um 38 %. Die etablierten EMEA-Märkte wuchsen jedoch nur um 7 %, "da sich die Verbraucherstimmung zu Beginn des Jahres und im vierten Quartal aufgrund der Lockdowns in Europa verschlechterte".
Das Unternehmen verzeichnete ein Wachstum des Einzelhandelsumsatzes von 21 % im Vergleich zum Vorjahr und erklärte, dass es sein "Einzelhandelsgeschäft erfolgreich auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zurückgeführt hat". Die Umsätze im Großhandel und im Online-Geschäft stiegen um 3 % bzw. 27 %.
Die Athleisure-Linien und die Capsule-Kollektionen mit internationalen Designern "haben sich ebenfalls als neuer, wachstumsstarker Weg für die Marke erwiesen". Das Unternehmen erklärte, dass es "weiterhin innovativ sein wird, um die bedeutenden Marktchancen zu nutzen, die es gibt".
Die Wachstumstreiber waren die Kollektionen der jüngeren, sportlichen Markenerweiterung The W und das auf Kollaborationen fokussierte The W Lab, das in den Produktgruppen Legwear und Ready-to-wear um das 11-fache wuchs.
Die erste internationale Zusammenarbeit des Jahres mit Amina Muaddi "übertraf die Erwartungen in allen Vertriebskanälen" und der Erfolg im Großhandel "ermöglichte es, das Geschäft insgesamt zu steigern und mehr Türen zu Premium-Designer-Stores weltweit zu öffnen". Außerdem gelang es dem Unternehmen, "eine zusätzliche, deutlich jüngere und modebewusste Zielgruppe" ansprechen.
Auch regional soll die Zusammenarbeit mit großen Namen vorangetrieben werden, darunter eine Dessous-Kapselkollektion mit der in Shanghai ansässigen Marke Neiwai.
Mit Blick auf die Zukunft erwartet Wolford eine weitere Steigerung der Profitabilität und strebt in den nächsten drei bis fünf Jahren einen weltweiten Umsatz von über 200 Millionen Euro an.
Im laufenden Geschäftsjahr sollen 15 neue Boutiquen eröffnet und in alle Vertriebskanäle – Einzelhandel, Großhandel und Online – investiert werden. Dazu gehört auch ein neues Ladenkonzept, The Green Experience, das "Wolfords Stärke und Engagement für Nachhaltigkeit unterstreicht".
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