Fabeau
28.11.2012
Woolworth verhökert Belstaff
Fabeau
28.11.2012

Das billige Kaufhaus hat's wieder getan: Dieses Mal im Angebot Designerware von Belstaff. Sensationell billig!
Nach dem Verkauf von s.Oliver Produkten im Juli dieses Jahres, bringt Woolworth diese Woche erneut Markenware in die Läden. Ab Donnerstag um 8.30 Uhr verkauft jeder der 215 Woolworth Standorte Artikel der englischen Kultmarke Belstaff – und das zu einem Bruchteil der Originalpreise, dafür aber mit Originaletikett.
Die Damen-, Herren- und Kinderartikel werden zwischen 49 und 249 Euro verkauft. Jacken kosten zwischen 99 und 249 Euro, Taschen zwischen 49 und 99 Euro, Sweats und Strick liegt bei 49 bis 69 Euro. Die Einstiegspreise für Belstaff Hemden liegen regulär bei 180 Euro, Jacken starten bei Belstaff oder autorisierten Händlern bei 495 Euro und erreichen gern Endpreislagen von mehr als 5.000 Euro.
Kein Einkaufserlebnis der Spitzenklasse, dafür Kampfpreise
Laut Geschäftsführendem Geschäftsführer Dieter Schindel und Hinweis auf den Anzeigen „stammt die Ware aus vergangenen Saisons, aus Überproduktionen und aus dem Zweitwarenbestand (Muster und 1B-Waren)“. Er hat offenbar kein schlechtes Gewissen, dass die Aktion der Nobelmarke schaden könnte: „Durch die Markenaktion zeigen wir, dass Kunden bei Woolworth selbst sehr hochwertige Markenware billig einkaufen können. Das Einkaufserlebnis entsteht bei uns über Produkt und Preis.“
Beworben wird die Aktion über Anzeigen in reichweitenstarken Zeitungen, Radio- und App-Werbung sowie Maßnahmen am Point of Sale. Nicht jedes Woolworth-Kaufhaus bietet alle Produktgruppen und Größen an.
Desaster für Belstaff?
Für Belstaff kommt die Aktion des „Billigen Kaufhauses“ zur Unzeit. Die Marke, die zum schweizerische Konglomerat Labellux gehört, hat erst kürzlich ihren ersten eigenen Store in München eröffnet. Der im Juni 2011 angeheuerte CEO Harry Slatkin sollte die Traditionsmarke, die oft von Hollywood-Stars wie Brad Pitt, Ewan McGregor oder George Clooney getragen wird, in eine Luxus-Lifestyle-Marke entwickeln. Wenn Belstaff es geschickt verkauft, könnte die Aktion sogar in die Geschichte eingehen: Schon der bolivianische Revolutionär Che Guevara trug eine Belstaff-Jacke. Im Prinzip handelt es sich ja hier quasi um eine Großstadt-Guerilla-Aktion.
Bild: Woolworth-Flyer
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