Fabeau
25.11.2010
Woolworth will in jeder Kleinstadt vertreten sein
Fabeau
25.11.2010
Mit der Tengelmann-Gruppe im Rücken fühlt sich die Woolworth-Kette gut gerüstet für einen Neustart. Fünf Monate nach Abschluss des Insolvenzverfahrens plant die Warenhauskette schon wieder zahlreiche Neueröffnungen. „Jede Kleinstadt ab 30.000 Einwohner soll wieder ihr Nahversorgungskaufhaus bekommen", erläuterte Dieter Schindel, der neue Woolworth-Chef, die Pläne am Donnerstag. Von derzeit 163 Filialen will man auf bis zu 500 wachsen – und damit wieder in der oberen Kaufhaus-Liga mitspielen. Jährlich sollen etwa 50 neue Kaufhäuser eröffnen. In den nächsten zwei Jahren sollen dadurch über 3.000 neue Stellen geschaffen werden.
Mit einem moderneren Ambiente, einem neuen, deutlich schlankeren Sortiment mit nur rund 6.000 Produkten will das Traditionskaufhaus wieder Kunden anlocken. Der Produktschwerpunkt soll auf Schreibwaren, Heimtextilien und Wäsche gelegt werden. Produktkategorien wie Schuhe, Zeitschriften oder Unterhaltungselektronik sollen ganz aus dem Sortiment gestrichen werden. Dafür kommen Wohnaccessoires und Tierbedarf neu hinzu. Außerdem setzt Woolworth künftig verstärkt auf Lizenzprodukte wie von Disney, Hello Kitty oder Simpsons. Die Lizenzware soll circa alle sechs Wochen wechseln, um wieder neue Kunden anzulocken.
Auch die Zielgruppe habe man klarer definiert. Woolworth sei für Haushalte aus der unteren und mittleren Einkommensschicht, die auf Qualität Wert legen. Schindel betonte explizit, dass Woolworth kein „Ramschkaufhaus“ sei.
Woolworth musste im April 2009 Insolvenz anmelden. 160 der einst 323 Filialen wurden im Juli dann vom Textildiscounter Kik und der dahinterstehenden Tengelmann-Gruppe übernommen. Seit der Entlassung aus der Insolvenz soll das Unternehmen angeblich wieder schwarze Zahlen schreiben. Im nächsten Jahr sollen rund 40 Mio. Euro in die Renovierung bestehender Filialen investiert werden.
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