Olivia Engelmann
08.06.2015
Zara USA: Ex-Mitarbeiter reicht Diskriminierungsklage ein
Olivia Engelmann
08.06.2015
Eine ehemaliger Anwalt des US-Standorts der Inditex-Tochter hat vergangene Woche beim New York State Court Manhattan eine Diskriminierungsklage gegen Zara US Inc. und zwei seiner Führungskräfte eingereicht. Laut dem Kläger, Ian Jack Miller, pflege der Fast-Fashion Retailer eine antisemitistische Firmenkultur. Miller fordert 40 Mio. Dollar Schadensersatz.
Der 50-Jährige war von 2008 bis März 2015 als General Council für Zara USA tätig und hatte Medienberichten zufolge seine sexuelle Orientierung sowie seine Religion jahrelang geheim gehalten. Nachdem 2013 Millers Homosexualität sowie seine Zugehörigkeit zum Judentum im Unternehmen publik wurde, ist er laut eigenen Angaben im Büro diskriminiert, von Kollegen isoliert und auch bei Gehaltserhöhungen schlechter behandelt worden als seine heterosexuellen, christlichen Kollegen spanischer Abstammung. Laut Reuters wurde der Anwalt diesen März entlassen, nachdem er seine Bedenken hinsichtlich diskriminierender Behandlung gegenüber Zara äußerte.
Ein Sprecher von Zara betont die multikulturelle Ausrichtung des Unternehmens: Man toleriere keinerlei diskriminierendes oder respektloses Verhalten gegenüber den Mitarbeitern. Ein konkretes Statement zu der Klage gibt es noch nicht.
Dem spanischen Label wurden in der Vergangenheit bereits wiederholt antisemitistische Tendenzen vorgeworfen: Letzten August kam das Unternehmen in die Medien, nachdem es ein Kindershirt verkaufte, das den Uniformen der Konzentrationslager-Insassen ähnelte. 2007 zog Zara eine Handtasche aus den Regalen zurück, welche die sogenannte Swastika als Designelement inkludierte. Das Nazi-Symbol sei auch ein auch religiöses Symbol für Hindus und Buddhisten, hieß es damals seitens des Modekonzerns.
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