Zollfreier Textilimport aus Pakistan

Von

Matthieu Guinebault

Veröffentlicht am
23.12.2013

Nach einem langen Verfahren gewährt die Europäische Union Pakistan den Sonderstatus „APS+“. Damit erhält das Land die Möglichkeit, bestimmte Produkte zollfrei nach Europa zu exportieren. Diese entsprechen rund 20 Prozent der pakistanischen Exporte.

Zu den betroffenen Sektoren gehört auch die Textilindustrie. Pakistan ist der neuntgrößte Bekleidungslieferant der EU. Zwischen Januar und August 2013 wurden Waren im Wert von 970 Millionen Euro importiert (Quelle: Institut Français de la Mode). Bei den Textilimporten steht das Land gar an 5. Stelle, im selben Zeitraum wurden Textilien im Wert von 1,14 Milliarden Euro importiert.

Das Übereinkommen mit Islamabad könnte nun den Marktanteil Pakistans im europäischen Bekleidungs- und Textilmarkt stärken. Die pakistanische Industrie erhofft sich laut Angaben der Presse vor Ort Mehreinnahmen von einer Milliarde Rupien, d.h. 12 Millionen Euro.

Wie bei diesbezüglichen Entscheidungen üblich war die EU zweigeteilt, denn die Vertreter der Industrie befürchten einen weiteren Rückgang in dieser Sparte. Der Sonderstatus Pakistans wurde schließlich mit 406 gegen 186 Stimmen angenommen. Er gilt für den Zeitraum 2014-2017.

Der Europäische Textil- und Bekleidungsverband Euratex hatte im Vorfeld gegen das Projekt mobil gemacht. Auch andere Länder profitieren mit diesem Entschluss der EU vom APS-Status, es handelt sich um Armenien, Bolivien, Kap Verde, Costa Rica, Ecuador, Georgien, die Mongolei, Paraguay und Peru.