Balmain zeigt heroische Menswear und bekundet Interesse an Couture
Es gibt wohl nur wenige Designer, die ehrgeiziger sind als Olivier Rousteing. Kurz nach seiner heroischen Menswearkollektion für Balmain sprach er über seine Pläne, seine Ideen an der Haute-Couture-Woche zu zeigen.
Für Olivier Rousteing gehört Mode stets groß geschrieben. Seine Designs sind nichts für Schüchterne oder Ewiggestrige. Mit der richtigen Attitüde und einer guten Figur kann man sich mit den Balmain-Outfits der neuen Kollektion so gut wie überall eines grandiosen Auftritts sicher sein.
An einem nass-kalten Samstagnachmittag eröffnete Rousteing den Ball mit einem glühenden Modereigen, mit Rocker-Dandys in aufeinander abgestimmten, hautengen PVC-Hosen und -Stiefeln und einer prunkvollen Auswahl an Mikro-Smokings aus geripptem Kampfpilotenstoff. Darauf folgte eine geballte Ladung an metallischen Effekten – An den Zuschauern vorbeiflirrende silberne Kettenhemd-Jacken und Mänteln und mittelalterliche Replikanten in noblen Schutzausrüstungen in Falstaff-Manier.
Dazu ein paar ausgefranste, paspelierte Fräcke und Trenchcoats, metallisierte Mohair-Streifen-Pullover und paillettenbesetzte Glitzer-Tops mit der Aufschrift: "Fashion is a Revolution, not an Evolution". Viele emblematische Logos zierten die Outfits, wie auch eine Reihe schicker, kompakter Taschen, mit klarem Verkaufspotenzial. Sowohl aus dieser wie aus kreativer Hinsicht war die Show ein voller Erfolg.
So erstaunt es nicht, dass Olivier Rousteings Arbeit vor der prachtvollen Kulisse des Hotels Potocki tosender Beifall gezollt wurde. Bis in die vordersten Reihen glitzerten Stars und Sternchen, von Orlando Bloom und seinem philanthropischen Kollegen Milutin Gatsy bis hin zu Cindy Crawford, die sich die Performance ihres Model-Sohnes Presley nicht entgehen lassen wollte.
Mit Balmain Episode präsentierte Rousteing an der Show auch eine neue Kollektion – Va va voom-Cocktailkleider, die fast bis zur Hüfte und an den Seiten geschlitzt sind und über breite Gürtel zusammengehalten werden, kombiniert mit Kampfpiloten-Parkas. Für die Menswear und die Damenkollektionen wurden ähnliche Materialien verwendet. Mit viel Transparenz, Chiffongewebe und transparenten Seidenstoffen ist diese Kollektion eindeutig nichts für Mauerblümchen.
"Wieso Couture? Nun, ich denke, meine privaten Kunden würden wirklich gerne sehen, was ich in der Couture erreichen könnte. Es wird keine eigene Modenschau, aber ein erster Einblick mit rund 15 Looks, die wir Freunden und Redaktoren zeigen wollen. Ich bin startklar", erklärte der französische Designer im Backstage-Wirbel, während er von links und rechts mit Komplimenten überhäuft wurde.
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