Benetton überarbeitet sein Geschäftsmodell

Von

Dominique Muret

Veröffentlicht am
18.04.2014

Vergangene Woche hat das italienische Unternehmen in Mailand sein neues Store-Konzept vorgestellt – und damit auch eine vollkommen neue Marktstrategie.

„Wir haben in 2012 und besonders 2013 eine neue Strategie erarbeitet, ohne unsere Traditionen zu vergessen. Unser neues Business-Modell dreht sich ganz um den Kunden und den Sell-Out und nicht mehr wie zuvor um das Vertriebsnetz und den Sell-In“, so fasst es der scheidende CEO der Benetton Group Biagio Chiarolanza zusammen. Wie kürzlich bekannt gegeben, wird Marco Airoldi ab dem 8. Mai die Führung des Konzerns übernehmen.

Der Mailänder Flagship-Store unterscheidet sich grundlegend von den bisherigen Geschäften der Marke. Die Produkte sind nicht mehr nach Produktsegmenten aufgeteilt, sondern nach Stil und Thema sortiert. Die neuen Bereiche zeichnen sich durch jeweils eine bestimmte Farbgebung aus und präsentieren Looks mit mehreren Kombinationsmöglichkeiten von Kleidungsstücken und Accessoires wie Schuhen, Taschen oder Schmuck. Die Kollektion Frühjahr/Sommer 2014 beinhaltet eine große Auswahl an Schmuck.

„Wir haben ein Jahr lang an dieser Kollektion gearbeitet. Wir haben uns diese Zeit genommen, um zu verstehen, was wir sein wollen und was wir anbieten möchten“, erklärt die kreative Leiterin von United Colors of Benetton, Valentina Soster.

Um möglichst schnell reagieren zu können, sind die Kassen mit einem zentralen System verbunden, das es erlaubt, die meistverkauften Produkte zu identifizieren und das Angebot demnach auszurichten. Die verschiedenen Verkaufsbereiche sind mit Screens ausgestattet, auf denen die Looks zu sehen sind. Auch Tablets stehen den Kunden zur Verfügung, um Produkte anzuschauen, die im jeweiligen Store nicht vorrätig sind - und diese direkt zu bestellen, wie in einem Online-Shop.

Bisher ist das neue Store-Konzept in Geschäften in Mailand, Florenz und Nizza umgesetzt worden, Verona und Moskau sollen demnächst folgen.