Von
Bruno Joly

Bruno Joly
Veröffentlicht am
27.01.2012
27.01.2012
Bread & Butter verzeichnet höhere Besucherzahlen
Von
Bruno Joly

Bruno Joly
Veröffentlicht am
27.01.2012
27.01.2012
Die Bread & Butter ging am Freitag, 20. Januar zu Ende. Auf Anfrage erklärten viele Aussteller, dass diese Edition sehr Nordeuropa-lastig war. „Innerhalb von zwei Tagen habe ich alle großen Kunden und Einzelhändler aus Frankreich gesehen“, gibt sich der für Sebago und Caterpillar zuständige Michel Guth zufrieden. „Aus Südeuropa kamen aber meines Erachtens weniger Käufer. Auch Frankreich schien mir weniger präsent zu sein“, bilanziert seinerseits Stéphane Vasseur von Freeman T. Porter.
![]() Die Bread & Butter am Eröffnungstag - Bild: DR |
Der Veranstalter spricht vom stärksten Ergebnis seit der Rückkehr nach Berlin im Juli 2009 und bestätigt, im Vorfeld über 92 000 Eintrittskarten an Branchenprofis gesendet zu haben. Die offiziellen Besucherzahlen sind in diesem Jahr tatsächlich um 3,5 % gestiegen, dies ist insbesondere den Käufern aus den skandinavischen Ländern, Österreich und der Schweiz zu verdanken. Die Besucherzahlen aus Frankreich und England blieben stabil. Die Käufer haben ihre angestammten Lieferanten besucht, waren jedoch teilweise auch etwas enttäuscht, dass es nicht mehr Innovationen gab. „Die Marken waren wieder am selben Standort, ich hätte sie mit geschlossenen Augen finden können“, fasst ein Käufer die Situation zusammen. „Es ist Aufgabe der Marken, uns zu überraschen, etwas Neues zu bieten. Nicht alle haben ihre Aufgabe jedoch ernst genommen“, bedauert Jacques Vuillermet, der für rund zwanzig Multi-Labels und Franchisen in Südostfrankreich verantwortlich ist. „Viele Marken sprechen das Thema der Franchisen an, aber hier handelt es sich um eine Messe für Multi-Labels und nicht für Franchisen“ ergänzt Philippe Commault von Kaki Crazy.
Die Denim- und Streetwear-Messe hat drei neue Bereiche geschaffen, um neue Kollektionen und kleinere Marken aufnehmen zu können. Für Besucher kann in Berlin jedoch der Transport zwischen Shuttle-Bussen und öffentlichem Verkehr sehr zeitintensiv sein. Angesichts der Einführung neuer Anlässe, wie die Show & Order, Ethical Fashion Show oder The Gallery, gibt sich Bread & Butter Mitgründer Karl-Heinz Müller besorgt, dass für die Besucher nicht immer ganz klar ist, wo sie das Gesuchte finden können. "Es ist gut und nur natürlich, wenn in Berlin noch mehr stattfindet – Erfolg zieht nun mal an. Allerdings ist es wichtig, dass jedes Format ihr eigenes Thema hat, damit bestehende, erfolgreiche Veranstaltungen nicht kannibalisiert werden. Ich habe die Befürchtung, dass der Einkäufer nicht mehr so recht weiß, wo er was findet. Ich selbst habe die von meiner früheren Mitarbeiterin Verena Malta ins Leben gerufene Show & Order besucht. Sie hat einen sehr guten Job gemacht: tolle Location, gutes Markenportfolio, sehr schöne Präsentation und sehr viel Liebe zum Detail. Aber: Berlin ist meines Erachtens in drei Tagen nicht mehr zu schaffen. Die Veranstaltungen müssen sich besser aufteilen, z.B. von Dienstag bis Samstag, das wären fünf Tage. Berlin braucht eine echte Modewoche!“
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