Sarah Ahssen
02.04.2015
Douglas: Verkaufsgerüchte bestätigen sich
Sarah Ahssen
02.04.2015
Die deutsche Drogeriekette Douglas steht zum Verkauf. Das hat Isabelle Parize, Management-Vorsitzende der Douglas-Marke Nocibé und Vorsitzende von Douglas für Südeuropa, am 2. April auf einer Pressekonferenz angekündigt. Bereits zu Beginn des vergangenen Monats gab es dazu von Unternehmensseite unbestätigte Berichte in der deutschen Presse.
80 Prozent der Drogeriekette hält der amerikanische Fonds Advent International. Die restlichen 20 Prozent besitzt die Gründerfamilie Kreke, die ihren Anteil auch behalten oder vergrößern möchte. Die beiden Parteien rechnen mit einem Verkaufspreis des 10-fachen Ebitdas von Douglas. 2014 lag dieses bei 300 Mio. Euro.
Für den Verkauf gibt es mehrere Möglichkeiten. Das Unternehmen, das für die Transaktion JP Morgan beauftragt hat, könnte zurück an die Börse kommen. 2012 ist die gesamte Douglas-Gruppe, die sich mittlerweile vom Juwelier Christ und dem Süßwarenvertrieb Hussel getrennt hat, aus dem DAX ausgestiegen. Ein erneuter Börsengang beträfe nur die Parfüm-Abteilung der Unternehmensgruppe und nicht die Modemarke AppelrathCüpper oder die Buchhandlungen Thalia.
Eine andere Option wäre der Aufkauf der Parfümerien durch einen anderen Fonds, der nicht in Europa vertreten ist, wie zum Beispiel dem englischen Boots oder dem amerikanischen CVS. Auch der französische Kosmetikriese L’Oréal könnte interessiert sein, umso mehr, da er bereits über ein Retail-Netz verfügt. Eine Übernahme durch den führenden französischen Parfümvertrieb Sephora (LVMH) würde jedoch aufgrund der Vielzahl der gemeinsamen Filialen rechtlich „in Frankreich und Polen hinsichtlich der Konkurrenz zu Problemen“ führen, erläutert Parize. „Alle Möglichkeiten bleiben offen.“
Die bedeutende Transaktion soll bis Ende Juli durchgeführt sein. 2014 hat Douglas einen Umsatz von 2,5 Mrd. Euro verzeichnet. Das Unternehmen ist in 19 Ländern vertreten und zählt 1.800 Geschäfte.
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