DPA
11.11.2013
Henkel mit solidem Quartal - Prognose-Anhebung?
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11.11.2013
Wenn der Konsumgüterhersteller Henkel am Dienstag seine Zahlen zum dritten Quartal vorlegt, wird die meisten Analysten vor allem eines interessieren: Hebt der Hersteller von Persil-Waschmittel, Schwarzkopf-Shampoo und Loctite-Kleber seine Jahresprognose an? Einige Experten rechnen fest damit, dass Henkel seine Erwartungen für die Gewinnmarge nach oben schraubt. Das dritte Quartal sollte vor allem wegen organischer Zuwächse in allen drei Geschäftsfeldern sowie Einsparungen auf der Kostenseite solide verlaufen sein.

Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Analysten erwarten 4,32 Milliarden Euro Umsatz, was einem Plus von 0,6 Prozent zum Vorjahr entspricht. Der nur geringe Zuwachs liege am starken Euro. Organisch trauen die meisten Experten Henkel ein Wachstum von etwa 5 Prozent zu. Beim um Sondereffekte bereinigten operativen Ergebnis (EBIT) werden 660 Millionen Euro erwartet nach 631 Millionen Euro im Vorjahr. Der bereinigte Gewinn je Aktie wird den Schätzungen zufolge bei 1,07 Euro liegen nach 0,99 Euro im Vorjahr.
Henkel ist der größte Klebstoffhersteller der Welt und dieser Geschäftsbereich ist die wichtigste Sparte im Konzern. Nach einem schwachen ersten Quartal hatte sich das Klebstoffgeschäft im zweiten wieder erholt und dürfte im dritten weiter zugelegt haben, erwarten die Analysten unisono. Angetrieben wird die Sparte vor allem von einer starken Nachfrage aus der Industrie. Der Hamburger Henkel-Konkurrent Beiersdorf, der sich mit seiner Tochter Tesa ebenfalls im Klebstoffgeschäft tummelt, hatte vergangene Woche ein starkes drittes Jahresviertel gemeldet. Elektronikkonzerne nutzen die Kleber für Tablets oder Handys. Auch in der Automobilindustrie wird immer mehr geklebt, um Gewicht zu sparen.
Zuwächse werden auch für die Sparten Wasch- und Reinigungsmittel sowie die Kosmetik erwartet. Der Druck von der Rohstoffseite dürfte im zweiten Halbjahr nachgelassen haben. Zudem hatten Wettbewerber wie L'Oreal oder Procter & Gamble bereits über gute Geschäfte in der Haarpflege berichtet.
Für 2013 stellt Henkel bislang ein organisches Wachstum von 3 bis 5 Prozent beim Umsatz, eine bereinigte EBIT-Marge von etwa 14,5 Prozent sowie ein Wachstum beim bereinigten Ergebnis je Aktie von rund 10 Prozent in Aussicht. Dass Henkel an dem Ausblick festhält, erwarten beispielsweise das Bankhaus Lampe und die Commerzbank. Die Baader Bank, Citi Research sowie Bernstein Research rechnen gar damit, dass das Margenziel angehoben wird.
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