DPA
05.05.2014
Henkel tritt auf der Stelle
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05.05.2014
Die Ukraine-Krise und der starke Euro haben den Konsumgüterhersteller Henkel zu Jahresbeginn aus Sicht von Analysten gebremst. Währungseffekte dürften sämtliches Umsatzwachstum und die positiven Folgen des milden Winters mehr als aufgezehrt haben. Zumindest erwarten die Experten einen leichten Anstieg der operativen Marge. Die Prognose dürfte erstmal weiter stehen. An diesem Mittwoch (7. Mai) legt der Hersteller von Persil-Waschmittel, Schwarzkopf-Shampoo und Pritt-Kleber seine Bilanz für das erste Quartal vor.
Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg bis Montag befragten Analysten rechnen mit einem Umsatzrückgang von knapp 2 Prozent auf knapp 4 Milliarden Euro. Der operative Gewinn - das ist der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Steuern und Zinsen, dürfte mit rund 601 Millionen Euro stabil geblieben, die operative Marge leicht auf 15,1 Prozent gestiegen sein. Dabei sollte das Klebstoffgeschäft vom milden Winter profitiert haben und anders als die Sparten Wasch- und Reinigungsmittel sowie Kosmetik die negativen Währungseffekte wettgemacht haben.
Der Konzern strebt in diesem Jahr ein organisches Umsatzwachstum - also bereinigt um Währungseffekte - von 3 bis 5 Prozent an. Die operative Marge soll leicht auf 15,5 Prozent steigen und der bereinigte Gewinn je Aktie im hohen einstelligen Prozentbereich zulegen. Bei der Hauptversammlung vor einem Monat hatte Vorstandschef Kasper Rorsted den Ausblick erst bestätigt, zugleich aber eine deutliche Warnung geäußert.
Wegen der Ukraine-Krise sei die wirtschaftliche Entwicklung in diesem Jahr nur schwer abzuschätzen. Die Ukraine zählt zu den zehn wichtigsten Wachstumsmärkten für Henkel, Russland ist bereits der weltweit viertgrößte Markt des Konzerns. Rorstedt hatte zuletzt betont, dass die Geschäfte dort vorerst normal weiterliefen. Allerdings hat der russische Rubel wegen der Krise zuletzt bereits deutlich abgewertet. Neben einer Zentrale in Moskau betreibt Henkel in Russland acht Produktionsstätten und beschäftigt dort insgesamt 2500 Menschen.
Nach kräftigen Zuwächsen in den vergangenen Jahren kann sich Henkel die leichte Durststrecke derzeit leisten. Das Unternehmen ist schuldenfrei. Nun stehen Zukäufe im Raum. Dafür hat der Konzern nach eigenen Angaben einen Spielraum von bis zu 4,5 Milliarden Euro. Denkbar sind Übernahmen in allen drei Sparten.
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