Stockholm - Die schwedische Textilkette Hennes & Mauritz (H&M) hat im dritten Quartal einen ungewöhnlich starken Gewinnsprung geschafft. In den Monaten Juni bis August kletterte der Überschuss um 22 Prozent auf 4,43 Milliarden schwedische Kronen (512 Mio Euro), teilte H&M am Donnerstag mit. Nach etlichen Quartalen, in denen die Schweden die Märkte enttäuschten, kam diese Nachricht sehr gut an. Die Aktie schnellte an der Börse in Stockholm zwischenzeitlich um mehr als 8 Prozent nach oben und erreichte ein Rekordhoch. Analysten hatten mehrheitlich mit weniger Gewinn gerechnet.

Der Konzern habe seine Kosten gut im Griff und die Investitionen in neue Konzepte zahlten sich nun offenbar aus, sagte Analyst Soeren Loentoft Hansen von der dänischen Sydbank. Seinen Umsatz hatte H&M bereits vergangene Woche mitgeteilt. Ohne Steuern legte dieser im Quartal um 11 Prozent auf 32,04 Milliarden Kronen zu.

Hennes & Mauritz ist Europas zweitgrößter Textilhändler und setzt wie der Branchenprimus Inditex auf schnelle Expansion und noch schnellere Kollektionswechsel. Da aber immer mehr Händler diesem Beispiel folgen und auch mehr Anbieter auf den Markt für günstige und schicke Mode drängen, hat sich H&M eine Weile schwergetan.

Um gegenzusteuern brachte der Konzern weitere Marken heraus, wie etwa "& Other Stories", eine Kette die stark auf Accessoires setzt.
Zudem baut er das Online-Angebot aus. Im August startete H&M beispielsweise einen Internet-Shop in den USA. "Unsere Expansion läuft sehr gut", sagte Vorstandschef Karl-Johan Persson. Vor allem in China eröffnet die Kette viele neue Läden. In den kommenden Jahren will H&M auch nach Australien und Südafrika. Die Zahl der Geschäfte lag Ende August weltweit bei knapp 3.000. Im nächsten Jahr sollen 350 neue Filialen hinzukommen.