Von
Olivier Guyot

Olivier Guyot
Veröffentlicht am
23.07.2012
23.07.2012
Levi Strauss : Erster Rückgang beim Quartalsumsatz seit Oktober 2009
Von
Olivier Guyot

Olivier Guyot
Veröffentlicht am
23.07.2012
23.07.2012
Die Zeiten sind schwierig, sogar für Levi Strauss. Der amerikanische Denim-Riese erwirtschaftete im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2012 (Stichtag: 27. Mai) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Umsatzrückgang um 4 %. Zum ersten Mal seit dem dritten Quartal 2009 verzeichnet die Gruppe somit bei den weltweiten Verkaufszahlen in Höhe von 1,047 Milliarden US-Dollar (853 Millionen Euro) ein Minus.
![]() Finanzdirektor Blake Jorgensen und CEO von Levi Strauss, Chip Bergh. Bilder: Levi Strauss |
Die Marke schwächelte insbesondere auf dem europäischen Markt mit einem Umsatz von 254 Millionen Dollar (wechselkursbereinigt -10 %), die Konzernleitung beteuert jedoch, dass sie in Russland und im Nahen Osten zulegen konnte. „Nordeuropa hält sich gut, nur in Südeuropa verzeichnen wir einen Rückgang“, erklärt der Finanzdirektor der Gruppe, Blake Jorgensen. Doch auch in verkaufsstarken Ländern wie Frankreich und Deutschland bleiben die Käufer sehr vorsichtig und schieben ihre Einkäufe auf“. Neu ist jedoch, dass Levi’s und Denizen den Wirtschaftsabschwung im asiatischen Raum mit voller Wucht erleben. Mit einem Umsatz von 188 Millionen Dollar verzeichnet die Gruppe erstmals seit zwei Jahren negative Umsatzzahlen (wechselkursbereinigt -12 %). Angesichts dieser Ergebnisse kann auch das Plus um 1 % auf den amerikanischen Märkten mit 605 Millionen Dollar (insbesondere durch die Einführung von Denizen in diesem Gebiet) den Abschwung auf den anderen Märkten nicht ausgleichen.
„Es ist klar, dass der Gegenwind stärker wird“, erklärte CEO Chip Bergh anlässlich der Bilanzpressekonferenz. „Obwohl wir in Amerika insbesondere durch unsere Einzelhandelsgeschäfte ein Umsatzplus verzeichnen konnten, stehen wir in Europa weiterhin vor Herausforderungen und zum ersten Mal seit zwei Jahren sind unsere Geschäfte in Asien rückläufig. Angesichts dieser heiklen wirtschaftlichen Bedingungen rationalisieren wir unsere Tätigkeiten, reduzieren die Betriebskosten und konzentrieren unsere Mittel auf die Maßnahmen, die die besten Auswirkungen auf die Aktien unserer Aktionäre haben.“
Denn ungeachtet des Rückgangs der Bruttomarge von 49 % auf 46 %, konnte der Konzern seinen Betriebsaufwand im Quartal von 476 auf 435 Millionen Dollar senken, insbesondere durch Einschränkung bei den Marketinginvestitionen in verschiedenen Märkten. Dabei kommt unweigerlich der Verzicht auf den Bread & Butter-Stand wieder auf, dessen Gesamtkosten einschließlich aller Zusatzauslagen auf bis zu eine Million Euro geschätzt werden.
Das Betriebsergebnis der Gruppe beläuft sich auf 46 Millionen Dollar im Vergleich zu 65 Millionen im Vorjahr. Auch der Jahresüberschuss sinkt, was jedoch teilweise einer Schuldentilgung zuzuschreiben ist. Er fällt im Vergleich zum Vorjahresquartal von 21 auf 13 Millionen Dollar.
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