
Bruno Joly
08.01.2013
Li Ning rechnet mit erheblichem Verlust

Bruno Joly
08.01.2013
Bereits im vergangenen Juni hat Li Ning die Ergebnisprognosen angepasst, ohne jedoch von roten Zahlen zu sprechen. Heute Morgen kündigte das chinesische Sportbekleidungsunternehmen an, im Geschäftsjahr 2012 einen erheblichen Verlust erlitten zu haben. Dabei stützt sich der Konzern auf die Ergebnisse der ersten 11 Monate des Jahres. Im ersten Halbjahr musste es mit einem Betriebsergebnis in Höhe von 184 Millionen Yuan bereits einen Einschnitt um 58 % hinnehmen.

Die Gründe sind bekannt: Die härtere Konkurrenz auf dem Heimmarkt, der über 90 % seiner Aktivität ausmacht. Auch die Professionalisierung der Einzelhändler kostet die Marken teuer zu stehen. Die Geschäftsführung hat einen sogenannten „Channel Revival Plan“ beschlossen. In dessen Rahmen sollen Warenbestände geprüft werden, bestimmte Ladenhüter zurückgekauft, Lieferungen optimiert und die Angebotsaktualisierungen an die Nachfrage angepasst werden. Dafür stellt Li Ning 1,4 bis 1,8 Milliarden Yuan (170 – 220 Millionen Euro) zur Verfügung. Vizepräsident Jin-Goon Kim erklärt seinerseits: „Die Wholsale-Verkaufspraktiken, durch die Li Ning schnell Marktanteile gewinnen konnte, insbesondere durch den Ausbau des Single-Brand-Netzwerks, sind als Reaktion auf die rückläufige Geschäftstätigkeit und das seit mehreren Jahren bestehende Überangebot auf dem Markt nicht mehr geeignet“.
Zwischen Januar und Juni brach der Umsatz bereits um fast 10 % auf 3,88 Milliarden Yuan (486 Millionen Euro) ein. 85 % davon wurden mit der Marke Li Ning umgesetzt. Für die Marke bedeutet dies ein Minus von fast 12 % und für das Label Lotto (51 Millionen Yuan) von 5 %. Das Tischtennislabel Double Happiness (305 Millionen Yuan) verzeichnet ein Plus von fast 18 % und mit der Vertriebslizenz von Aigle, deren Umsatz zwar noch bescheiden ausfällt, konnte gar ein Sprung von +48% verzeichnet werden.
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