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30.07.2013
Metro verliert im zweiten Quartal Umsatz und Ergebnis
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30.07.2013
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Handelskonzern Metro hat Analysten zufolge das zweite Quartal mit weniger Umsatz abgeschlossen. Auch operativ dürfte Deutschlands größter Händler weniger verdient haben als im Jahr zuvor. Die schwache Konsumstimmung in vielen Ländern Europas, starke Vorjahresumsätze bei Elektronikartikeln, wetterbedingte Rückgänge im Textilbereich und ein schwieriges Nonfood-Geschäft haben den Experten zufolge das Quartal belastet.
Die im MDax notierte Gesellschaft wird am Donnerstag (1. August) ihre Geschäftszahlen vorlegen. Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg bis Montag befragten Analysten rechnen im Schnitt mit einem Umsatz von 15,3 Milliarden Euro. Dies wären 3,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wird bei 272 Millionen Euro gesehen nach 314 Millionen Euro im Jahr zuvor.
Seine Gesamtjahresprognose wird der Konzern den Analysten zufolge vermutlich bestätigen. 2013 hat Metro ein Rumpfgeschäftsjahr, das Ende September ausläuft. Für diesen Zeitraum erwartet die Metro ein moderates Umsatzwachstum. Auch das EBIT vor Sonderfaktoren soll steigen. Das Periodenergebnis wird "nahe Null" gesehen, auch weil der Konzern einen Großteil seines Ergebnisses erst im Weihnachtsgeschäft einfährt. Metro erhofft sich von der Umstellung des Geschäftsjahres eine bessere Planbarkeit.
Vorstandschef Olaf Koch hat die Finanzmärkte bereits auf ein schwieriges Quartal eingestimmt. Zum einen fehlt der Ostereffekt, da das Geschäft durch den frühen Termin bereits im ersten Quartal stattfand. Zum anderen hatte die Fußball-Europameisterschaft im vergangenen Jahr den Verkauf von Fernsehern angekurbelt und der Tochter Media-Saturn so zu zusätzlichem Geschäft verholfen. Metro richtet die Elektroniktochter derzeit neu aus und versucht das Ladengeschäft mit eigenen Online-Shops zu verzahnen, um der Konkurrenz der Internethändler Paroli bieten zu können.
Auch die Supermarktkette Real hat es auf dem stark umkämpften Lebensmittelmarkt in Deutschland nicht leicht. Der Chef der Tochter, Didier Fleury, will nach einem Bericht der "Lebensmittel Zeitung" in den kommenden drei Jahren insgesamt 500 Millionen Euro investieren, um den Umsatz anzukurbeln. Das Geld fließt in die deutschen Märkte. Das Auslandsgeschäft verkaufte Real mit Ausnahme der Türkei an den französischen Konkurrenten Auchan.
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Die Kaufzurückhaltung zu spüren bekam den Experten zufolge weiterhin die Kernsparte Cash & Carry, die Restaurantbesitzer und Hoteliers bedient. Vor allem in Deutschland lief es zuletzt schlecht. Metro habe noch immer zu viele langsam drehende Artikel im Sortiment, bemängelte die Bank Societe Generale
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