Von
Jean-Paul Leroy

Jean-Paul Leroy
Veröffentlicht am
16.02.2012
16.02.2012
Mister You: Benetton ist eine "italienische Marke"
Von
Jean-Paul Leroy

Jean-Paul Leroy
Veröffentlicht am
16.02.2012
16.02.2012
You Nguyen, a.k.a. Mister You, ist seit letzen Mai der Creative Director von United Colors of Benetton. Der einst bei Levi‘s Beschäftigte hat FashionMag.com erklärt, wo sich für ihn heute die italienische Marke, welche 1965 in der Provinz Treviso gegründet wurde, positioniert.
![]() You Nguyen - Mister You |
FashionMag.com: Was denken sie über die letzte Werbekampagne von Benetton?
Mister You: Ich habe Benetton über seine Werbekampagnen kennengelernt, wohingegen ich die Kleidung noch nicht gut kannte. Die Aids-Kampagne in den 80ern oder 90ern ist sicher ab einem gewissen Punkt zu weit gegangen, aber das ist heute anders. Die neue Kampagne wirkt viel positiver. Hier wird versucht eine Message zu verbreiten, eine Message des Friedens.
FM: Wie sehen Sie Benettons Position heute?
MY: Benetton muss seine Wurzeln wieder finden. Denn die Marke gehört zu denjenigen, welche sich ab den 80ern vom Erfolg der Aushängeschilder wie Zara oder H&M haben beeinträchtigen lassen. Also hat man versucht sich diesen zu nähern. Dies gilt sowohl für die Kollektionen als auch für die Shops oder das Verkaufskonzept. Mexx und Esprit haben sich angepasst und somit auch Benetton. Diese Marken haben neue Produkte entwickelt und wollten das “Fast-Fashion-Konzept“ kopieren. Aber das haben sie nicht so gut hinbekommen wie die Marktführer in diesem Segment. Diese Entwicklung wurde von den Konsumenten nicht verstanden, denn sie erwarteten etwas ganz anderes von einer Marke...
FM: Aber was genau sind Benettons Wurzeln?
MY: Benetton ist aus der Strickware und kräftigen Farben heraus geboren. Das alles sollte sich in den Kollektionen widerspiegeln. Die Farbpalette ist wirklich sehr wichtig. Auch die Tatsache, dass Benetton eine italienische Marke ist, sollte man am Stil der Produkte merken. Das ist ein permanenter Arbeitsprozess, den wir anvisieren. Und um diesem Deutlichkeit zu verleihen, sind wir dabei die Kollektionen einzuschränken. Es macht nämlich mehr Sinn gute Produkte in einer überschaubaren Anzahl anzubieten!
FM: Benetton steht auch für eine wichtige Ladenkette. Was halten sie von dem Konzept?
MY: Wir arbeiten gerade an einer Entwicklung eines neuen Geschäftskonzepts. Aber auch an den bereits bestehenden Läden. Auch hier sollte es in erster Linie um die Geschäfte einer Marke gehen. Eine Art Kultur sollte repräsentiert werden, eine Lebenskultur, etwas, was über die Kleidung hinaus geht...
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