Österreichs Handelsverband rechnet durch erneuten Lockdown mit Milliardenverlusten

Von

Rüdiger Oberschür

Veröffentlicht am
21.11.2021

Österreich geht in den harten Lockdown. Mit Wochenbeginn liegt das öffentliche Leben großflächig lahm, Läden sind dicht. Erst am 13. Dezember soll der Lockdown in einen Lockdown für Ungeimpfte übergehen. Den stationären Handel wird das 2,7 Milliarden Euro kosten, schätzt der österreichische Handelsverband. Dazu komme eine hohe Gefährdung der Arbeitsplatzsicherheit.

"Das Handlungserfordernis ist aufgrund des Gesundheitsnotstandes in Österreich unbestritten. Es liegt aber auch in der Verantwortung des Handelsverbandes, auf die bevorstehende wirtschaftliche Notlage hinzuweisen. Ein harter Lockdown im Weihnachtsgeschäft bedeutet, dass wesentliche Teile des stationären österreichischen Handels existenziell gefährdet sind und selbstredend dessen Arbeitsplätze. Die Branche muss Umsatzverluste von rund 2,7 Milliarden Euro verkraften", so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will in einer ersten Stellungnahme.

Daher brauche es zusätzlich zu den Hilfen, die bereits angedacht sind, eine wesentlich feinmaschigere Form der Unterstützung, da alle Betroffenen erreicht werden müssten. "Der Handelsverband fordert daher einmal mehr eine Ausweitung des Ausfallsbonus und ergänzend ein neues Set an Hilfen zur Stabilisierung des Handels- und Wirtschaftsstandortes Österreich. Die Gelder für den 'Patient Wirtschaft' müssen ab Tag 1 des Lockdowns fließen", fordert Will.

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Dazu plädiert der Handelsverband weiterhin dafür, positive Anreize in allen Bundesländern zu realisieren. Eine Studie von Handelsverband und MindTake Research hatte bereits im Juli 2021 das Potenzial von "Impf-Gutscheinen" zur Steigerung der Durchimpfungsrate gezeigt. Leider blieben sämtliche Appelle der Branche an die politischen Entscheidungsträger ungehört. Insgesamt werde der harte Lockdown Staat nun rund 2,5 Milliarden Euro pro Woche kosten.