Philippe Pasquet (Première Vision): „Wir sehen uns als Eroberer“

Von

Bruno Joly

Veröffentlicht am
21.11.2012

Die erste Denim by Première Vision Asia hat kürzlich ihre Tore geschlossen. Dass sie vom 23. bis 24. Oktober zeitgleich mit der Première Vision in Shanghai stattfand, war naheliegend. Insgesamt wollten es sich 3654 Einkäufer nicht nehmen lassen, an den zwei Tagen der Première Vision teilzunehmen, 2804 davon haben auch die Denim-Messe besucht. Zu diesem Anlass haben wir mit Première Vision-Chef Philippe Pasquet gesprochen.

FashionMag.com: Was steckt hinter der Einführung der Denim by Asia?
Philippe Pasquet:Wir sehen uns gewissermaßen als Eroberer. Ursprünglich waren Jeans reine Verbrauchsgüter. Um eine modische Komponente einfließen zu lassen, bedurfte es jedoch eines Umdenkens. In China glauben wir ganz Allgemein an die Verbreitung eines hochwertigeren Segments auf allen Modemärkten. Dieses kam zuerst in der Männermode auf, mit der Businesswear, und griff anschließend auf die Damenmode über. Heute verlangen nun auch Basisprodukte, Artikel für Jugendliche und der Großhandel nach dieser Aufwertung.

FM: Denim by bietet auch der Première Vision China eine größere Vitrine ...
PP: In Paris ist die Denim by bereits zu einer Institution geworden, obwohl sie erst seit 2007 existiert! Wir haben einen Aspekt in Bezug auf spezifische Konzepte bestätigen können … und ziehen in Paris 70 % der internationalen Besucher an. Wir haben bereits amerikanische Einkäufer in Paris. Doch nur wenige aus Asien, denn Denim by ist die einzige Jeansmesse im Kalender. Deshalb haben uns die Aussteller gebeten, eine chinesische Version der Veranstaltung zu organisieren.

FM: Ja, aber anders als in Paris finden die Denim by und Première Vision China in Shanghai zeitgleich statt.
PP: In Europa befinden sich die Denimspezialisten nicht auf derselben Agenda wie die anderen. Daher stammt auch diese zeitliche Verschiebung der Veranstaltungen. In China passte jedoch das Datum der Première Vision China auch für den Denim. Es gibt noch keine wirklichen Spezialisten auf dem Jeansmarkt, vielmehr handelt es sich um Prêt-à-porter-Marken, die auch Jeans in ihr Angebot aufgenommen haben. Deshalb sind die Première Vision und Denim by auch als komplementäre Veranstaltungen zu sehen.

FM: Findet die Denim by - analog zur Première Vision, die abwechselnd in Shanghai und Peking veranstaltet wird - im März nun in Peking statt?
PP: Hier wird es Änderungen geben, es wurde jedoch noch nichts Genaueres entschieden. Es handelt sich um einen riesigen Markt, der sich sehr schnell entwickelt. Wir sind jedoch keine Fähnchen im Wind, sondern haben eine strategische Linie.

FM: Wird die Denim by auch in weitere Länder exportiert?
PP: Wir haben nun zwei Veranstaltungen, eine in Paris und eine in Shanghai. Dazu der Shop-in-Shop an der Première Vision Brasilien. Mit diesen drei Events decken wir im Bereich Denim die ganze Welt ab.