
Jean-Paul Leroy
01.10.2012
Première Vision Pluriel krisensicher

Jean-Paul Leroy
01.10.2012
Die Première Vision ist eine Ausnahmeerscheinung unter den großen internationalen Messen, die im Herbst in Paris und anderswo organisiert werden. Die französische Messe legte laut den Organisatoren ein Glanzresultat hin. So war sie auch eine der einzigen Messen dieser Art, die ihre Besucherzahlen steigern konnte. Und die Zunahme ist beachtlich!

Die Dachmesse Première Vision Pluriel verzeichnete eine Steigerung der Besucherzahlen um 4 % auf insgesamt 60 716 Fachbesucher. Angesichts der positiven Entwicklung bei den Ausstellern mit einer Zunahme um 9 % auf 1867, ist dies eine optimistische Tendenz.
Der Anteil der internationalen Besucher lag bei 70 %. Somit ist die Première Vision Pluriel nicht als französische Messe mit internationaler Dimension zu sehen, sondern als internationale Messe, die in Paris stattfindet …
Première Vision und Expofil zusammen konnten mit einer Zuwachsrate von +0,2 % ebenfalls eine leichte Steigerung auf insgesamt 46 266 Besucher verzeichnen. Im Vergleich zu Februar 2012 entspricht dies sogar einem Plus von 6,9 %. Der Anteil internationaler Besucher brach seinerseits alle Rekorde: 73 %, d.h. 33 819 Personen kamen aus dem Ausland. Die Indigo Paris Edition Mode zählte 14 067 Besucher, im Vergleich zu 14 050 im September 2011 und verwies darauf, dass mit 194 Ausstellern so viele wie seit Anfang der Krise 2008 nicht mehr anwesend waren. Auch hier waren die ausländischen Besucher mit einem Anteil von 72 % stark vertreten.
Die Zubehör- und Accessoires-Messe Modamont ihrerseits meldete mit 22 344 Eintritten ein Besucherplus um 3,8 % im Vergleich zu September 2011. Der internationale Anteil blieb mit 60 % unverändert.
Die genauere Analyse der Herkunftsländer der Première Vision und Expofil-Besucher fällt natürlich je nach Messe differenziert aus. Die Europäische Union ist im Großen und Ganzen stabil. Den Angaben der Organisatoren zufolge waren auch die südlichen EU-Länder gut vertreten. So waren die Italiener mit 3767 Besuchern (+ 0,6 %) und die Spanier mit 2480 Besuchern in etwa gleich stark vertreten wie bisher. Bei den französischen Besuchern wurde ein Minus von 0,9 % verzeichnet, wohingegen Dänemark mit +14 %, Belgien mit +9 % und die Niederlande mit +4 % zu Buche schlugen. Der Anteil russischer Besucher nahm um 6 % und die Ukraine um satte 47 % zu! Mit 1268 Besuchern legte die Türkei ihrerseits um 1 % zu.
Auch die Amerikaner waren mit einer Steigerung um 8 % auf 2156 Besucher wieder verstärkt vertreten. Aus Japan wurde mit 1646 Eintritten ein Anstieg um 19 % verzeichnet. Bei den Koreanern verwiesen die Organisatoren auf ein Minus von 23 %. „Dafür haben wir noch keine Erklärung“, lässt die Messe verlauten. China war mit 1646 Besuchern im Plus (+11 %), wie auch Brasilien mit 555 (+4 %).
An der Modamont waren fast alle europäischen Länder besser vertreten als bisher. Die Italiener legten um 16 % zu auf 2036 Besucher, Spanien konnte ein Plus von 12 % aufweisen mit 1088 Eintritten, usw. Bei den weiter entfernten Exportländern wiesen die USA mit 517 Besuchern eine unveränderte Bilanz auf. Japan legte auch dieses Mal wie bei den vier letzten Ausgaben zu, um 27 % (391 Besucher).
Dabei muss angemerkt werden, dass diese positiven Zahlen trotz einem eher schwierigen dritten Messetag, Freitag statt wie üblich Donnerstag, erreicht wurden. Paolo Mosca, Designer bei Replay Italien, unterstreicht: „Es handelt sich um das weltweit wichtigste Schaufenster bei der Suche nach Stoffen, Accessoires, Trends und Farben“.
Zahlreiche Aussteller und Besucher gaben sich mit der Messe und ihrer Attraktivität sehr zufrieden. „Die Messe war überraschend. Die Krisenstimmung war wie verflogen, bei den Ausstellern herrschte ganz im Gegenteil Optimismus“, erklärt Olivia Merquior, International Manager des brasilianischen Konzerns Gruppo Saccada.
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