20.01.2014
Première Vision startet Première Vision Istanbul
20.01.2014
Vom 29.-31. Oktober 2014 findet die erste türkische Ausgabe der französischen Messe statt. Zu diesem Anlass werden rund hundert Unternehmen und einige Tausend Besucher erwartet. Das neue Angebot geht mit der Schließung der Première Vision Moscow einher.

Die Istanbuler Messe wird von einem speziell für diesen Anlass gegründeten Unternehmen organisiert, das zu 51 Prozent im Besitz von Première Vision Sa ist und zu 49 Prozent der CNR Holding gehört. Diese war bislang an der Umsetzung der Texbridge-Messe beteiligt, die ihre Tätigkeit zugunsten der Première Vision Istanbul einstellt.
Die CNR Holding ist die führende Messeveranstalterin der Türkei und verwaltet das Messegelände CNR Expo Istanbul. Als Partner von Texbridge lässt der Verband Utib seine Unterstützung nun der neuen Veranstaltung zukommen.
Der Veranstaltungsort Istanbul schien angesichts der wachsenden Bedeutung der Türkei als Zulieferer in der Textilbranche mit internationaler Ausstrahlung naheliegend. Auch die Luftverbindungen und das Hotelangebot waren ausschlaggebend. „Auch wenn in Istanbul bislang keine Veranstaltungen dieser Art durchgeführt wurden, ist die Stadt historisch gesehen eine ideale Drehscheibe in der Region“, erklärt Philippe Pasquet, Vorstandsvorsitzender bei Première Vision.
Das Ziel ist es, die Fachleute aus Osteuropa, dem Nahen Osten und Kleinasien anzuziehen. Dabei profitiert die Veranstaltung natürlich vom Bekanntheitsgrad der Première Vision. An der Muttermesse in Paris haben in den vergangenen Jahren immer mehr türkische Unternehmen und Besucher teilgenommen, zur letzten Ausgabe waren bis zu 1400 Fachbesucher aus der Türkei gekommen.
Im Angebot stehen Stoffe, Garne, Accessoires und Muster. Durch die Auswahl der Aussteller wird ein qualitatives Angebot gewährleistet, das zwar etwas breiter abgestützt ist als in Paris, aber laut Philippe Pasquet qualitativ überzeugt. „Es wird hier kein Low Cost geben“, bestätigt er. Ein spezifisches Komitee ist für die Auswahl der Aussteller verantwortlich. „Importeure und Großhändler werden ausgeschlossen“, so Pasquet. Die Messe wird zweimal jährlich veranstaltet, im März und im Oktober. Für 2015 sind bereits zwei Sessionen geplant, eine vom 18.-20. März und die zweite vom 14.-16. Oktober.
Ein begehrter Markt
Die Türkei ist der drittgrößte Bekleidungslieferant der EU. In den ersten drei Quartalen des Jahres 2013 wurden Waren im Wert von 6,52 Milliarden Euro nach Europa exportiert (+2 Prozent). Das Land ist zudem nach China und noch vor Indien der zweitwichtigste Textillieferant der EU. Diese kaufte Waren im Wert von 3,03 Milliarden Euro (+11 Prozent) ein. Bis 2023 will das Land Bekleidungs- und Textilexporte in Höhe von 60 Milliarden Dollar erzielen.
Dieses Wachstum und diese Ambitionen haben die Aufmerksamkeit der Messeveranstalter schon vor langer Zeit geweckt. Schon im September 2011 richtete die Première Vision ein Büro im ehemaligen Konstantinopel ein. Damals wurde insbesondere durch die geografische Nähe zu Paris vor Ort noch keine Messe vorgesehen.
Die Ankündigung der türkischen Messe erfolgt nun einen Monat nachdem die Messe Frankfurt bereits etwas ganz ähnliches verkündete: Im November startet diese eine neue Ausgabe ihrer Pariser Textilmesse Texworld, im Lütfi Kırdar International Convention & Exhibition Center.
Première Vision Moscow eingestellt
Um Istanbul alle Chancen einzuräumen, beendet die Première Vision ihre russische Ausgabe in Moskau. Diese sollte insbesondere das große russische Potenzial erschließen. „Um eine Veranstaltung langfristig rechtfertigen zu können, muss sie über ein ausreichendes Einzugsgebiet verfügen. Die russische Industrie hat 2009 jedoch stark gelitten und es geht nur langsam wieder bergauf“, erklärt Pasquet. Die 15. Ausgabe der Messe, die am 25. und 26. September 2013 stattgefunden hat, war also zugleich auch die letzte. Rund 40 internationale Aussteller waren anwesend, die Besucherzahlen schnellten um 25 Prozent in die Höhe.
Für Philippe Pasquet war die Moskauer Première Vision ein hervorragendes Förderinstrument, das in Paris zu einem Anstieg der Besucher aus Russland geführt hat.
Jean-Paul Leroy und Matthieu Guinebault
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