Tomas Maier verlässt Bottega Veneta
In 17 Jahren hat Tomas Maier die Identität von Bottega Veneta grundlegend geprägt. Die Kering Gruppe, Eigentümer des italienischen Labels, gab am Mittwoch das Ausscheiden ihres 61-jährigen Kreativdirektors bekannt, der seit 2001 für die Marke tätig war. Er wird im September keine Bottega Veneta Modenschau präsentieren.
"Es ist vor allem Tomas' hohen kreativen Ansprüchen zu verdanken, dass Bottega Veneta zu dem Modehaus geworden ist, das es heute ist. Er hat es zurück in die Luxus-Szene geführt und zu einer unbestrittenen Referenz gemacht. Mit seiner kreativen Vision hat er die Expertise der Handwerker des Hauses hervorragend zur Geltung gebracht. Ich bin ihm zutiefst dankbar, und ich danke ihm persönlich für die geleistete Arbeit und den außergewöhnlichen Erfolg, zu dem er beigetragen hat.", sagte François-Henri Pinault in einer Pressemitteilung.
Der deutsche Designer, der zuvor für Guy Laroche, Sonia Rykiel und Hermès gearbeitet hat, hat es der Marke tatsächlich ermöglicht, weit über die hochwertige geflochtene Ledertasche hinaus zu wachsen, auch wenn im Jahr 2017 noch 85 % des Umsatzes von 1,176 Milliarden Euro auf Lederwaren entfallen. Das operative Ergebnis lag 2017 bei 294 Millionen Euro. Vor zehn Jahren lag der Umsatz bei 366 Millionen bei einem laufenden Betriebsergebnis von 92 Millionen.
Trotz der Zahlen, die für sich sprechen, verfügt Bottega Veneta aktuell nicht über die gleiche Dynamik wie Gucci, Saint Laurent oder Balenciaga. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte das Unternehmen seine Tätigkeit nach einigen heiklen Saisons jedoch stabilisieren können. Claus-Dietrich Lahrs, ehemaliger Chef von Hugo Boss, wurde im Oktober 2016 zum Generaldirektor ernannt, um die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen.
Tomas Maier kann sich nun seinem eigenen Label widmen, das er 1997 in Florida gründete. Kürzlich unterzeichnete er eine Zusammenarbeit mit der japanischen Firma Uniqlo.
Die Gruppe hat bislang noch keinen Nachfolger angekündigt.
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