Was bei der Mailänder Menswear-Modewoche zu erwarten ist
Die Zahl der Runway-Shows mag leicht gesunken sein, aber die Stadt scheint für ein arbeitsreiches Wochenende voller neuer Ereignisse gerüstet zu sein: von einer Mega-Feier der bahnbrechenden Ausstellung namens "Subhuman Inhuman Superhuman" von Rick Owens bis hin zum neuestem Big Bash von Condé Nast Italia, einer GQ Italia Late-Night-Fete im Navigli. Einladungen zu Owens Samstags-Party kündigten eine Feier von 23 Uhr bis 6 Uhr morgens an. Eine wilde Nacht wird zu erwarten sein.

Alle Augen werden auf die Eröffnungsshow von Ermenegildo Zegna gerichtet sein, die als Saisonauftakt in einer Universität stattfindet. In der vergangenen Saison war es in der Cattolica, diesmal in der Bocconi, Italiens führender Business School. Unter der erwarteten Führung von Alessandro Sartori hat sich der Zegna-Runway zu einer wichtigen Leitveranstaltung entwickelt. Auf der Homepage der Camera della Moda, dem Dachverband der italienischen Modebranche, ist ein Bild der letzten Zegna-Show zu sehen, bei der die gesamte Besetzung auf verspiegelten Boxen auf roter Erde in einem Renaissance-Kloster posiert.
Allerdings wurden diese Saison mehrere großen Marken gestrichen, die ihre Herrenbekleidung zu gemeinsamen Shows für Damen- und Herrenbekleidung zusammengelegt haben. Besonders hervorzuheben ist Bottega Veneta, die im nächsten Monat Herren- und Damenmode gemeinsam präsentieren werden. Auch Gucci, Italiens am schnellsten wachsende Luxusmodemarke, hat beide Geschlechter auf dem Laufsteg vereint. Gucci war diese Woche allerdings in Florenz mit seiner neuesten Produktentwicklung beschäftigt: Ein Restaurant, das während der Pitti auf dem Hauptplatz der Stadt unter Chefkoch Massimo Bottura eröffnet wurde. Sein eigenes, hoch gelobtes Restaurant Osteria Francescana befindet sich in Modena, was zufällig auch die Heimatstadt von Gucci CEO Marco Bizzarri ist.
Erwarten kann man dennoch eine ordentliche Portion jugendlicher Frische in dieser Saison in Mailand. Die Camera bietet Platz für vier jüngere Marken, um Runway-Shows auf der Via Tortona zu veranstalten.

Insbesondere zu erwähnen ist an dieser Stelle Miao Ran, der chinesische Designer aus Shanxi, der im vergangenen Jahr von Giorgio Armani für sein Mailänder Debüt im Armani Theater ausgewählt wurde. Mit einem Resümee von Arbeiten in den Bereichen Kunst und Theater sowie der Missoni-Stilabteilung entwirft Miao Ran für Männer und Frauen und vertritt dabei eine funktionale und poetische Ästhetik.
Am Sonntagnachmittag steht Sulvam im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Zumal es dessen Designer Teppei Fujita bereits in die engere Wahl für den LVMH-Preis schaffte.
"Ich denke, wir sollten über eine neue Art der Präsentation von Herrenmode nachdenken. Es sollte nicht mehr nur eine Show oder eine Präsentation sein. Daher haben wir den Kalender freier gestaltet. Es gibt so viele Möglichkeiten, Mode zu zeigen, vor allem Herrenmode. Nehmen Sie Etro, sie werden nicht einfach nur eine Show machen, sondern ein wahrhaftes Happening, wie Sie sehen werden", sagte Carlo Capasa, Präsident der Camera.

Der Camera-Chef freut sich darüber hinaus sehr, dass Sabato Russo, der Kreativdirektor von Sartorial Monk, zum ersten Mal mit dabei ist. Wie Sulvam wird er im Padiglione Visconti, auch in der Via Tortona, im südlichen Mailänder Stadtteil zu sehen sein.
"Er ist nicht besonders jung, aber er hat einen wirklich einzigartigen Stil. Er ist geprägt durch die Arbeit für verschiedene Marken und auch durch Aufenthalte in Asien. Sein Stil ist sehr dekonstruiert japanisch", fügte Capasa hinzu.
Ein zentrales Interesse der Camera gilt der wachsenden Zahl junger italienischer Talente – in dieser Saison zu sehen an dem neapolitanische Debüt-Talent Isabel Benenato, ebenfalls in der Via Tortona. Da ihr Name Benenato "wohlgeboren" bedeutet, scheinen die Zeichen gut zu stehen.
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